Nein, sind doch noch nicht tot. Denn entgegen dem Albumtitel klingen EDGÄR auf „Edgär Is Dead“ lebendiger und lebensfroher denn je. Mit einer Fülle an eingängigen Hits spielt sich das Duo durch eine Mischung aus Indie-Rock, poppigen Refrains, die im Mainstream-Radio genauso gut funktionieren dürften, wie sie auf dem heimischen Plattenteller zum ausgelassenen Tanz in den eigenen vier Wänden anregen.
Hier reiht sich ein Ohrwurm an den nächsten, wobei es egal ist, ob „It’s gonna be alright“ als vertonte Durchalte-Parole daher kommt, oder ob das flippige „Superman“ pures Hit-Heckmeck ist.
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EDGÄR haben ein Händchen für poppige Klänge, die nicht selten wie ein vertontes Kuschelkissen klingen, lassen aber niemals den Eindruck entstehen, sie würden verweichlichte Herzschmerz-Musik machen.
Im Gegenteil, gerade Nummern wie „Sunset“, die durchaus Potenzial für emotionalen Tiefgang haben, klingen lebensfroh aufgeweckt und regen zur gedankenverlorenen Bewegung an, lassen aber auch einen ernsten Unterton erkennen. Denn positive Halte-durch-Parolen oder Geständnisse von Loyalität und Zusammenhalt sind so oder so wertvoll. Wenn sie zusätzlich völlig pathosfrei daherkommen, ist das einem potenziell breiteren Hörerzuspruch kaum abträglich.
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Dementsprechend beteuern EDGÄR direkt danach auch, dass sie nur gemeinsam fallen werden („Falling“). Die dezenten Post-Rock-Vibes der Gitarrenarbeit passen da umso besser und verleihen dem Stück eine sphärische Stimmung, die von den abschließenden Synthesizern zusätzlich verstärkt wird. DIE Hookline des Albums bringt aber das anschließende (und an das Intro anknüpfende) „Share the Light“ auf den Plan.
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Die Stimmung wird ein klein wenig intimer, vermittelt aber auch die positive Kraft von Gemeinschaft und emotionaler Verbundenheit. Dazu gibt’s filigrane Melodien und mitreißende Bassarbeit, die in einen herzerwärmenden Refrain münden, der allein dank seiner lebensfrohen Botschaft Gold wert ist.
„Russian Roulette“ lässt am Ende nochmal das Tanzbein zucken und beendet „Edgär Is Dead“ mit positiver Stimmung, die im Gegensatz zu ihrem Titel eine Menge Potenzial für Sonne im Herzen mitbringt.
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FAZIT: Wer hätte gedacht, dass EDGÄR erst den eigenen Tod propagieren müssen, um das musikalische Leben zu feiern? Denn entgegen seinem Titel ist „Edgär Is Dead“ alles andere als trister Musikstoff für Trauerweiden. Viel eher entwickelt sich das Album immer mehr zu einem musikalischen Kochtopf, in dem die Lebensfreude zu jeder Zeit den Deckel zu sprengen droht. Hier darf und soll getanzt und laut gesungen werden, womit sich das Album als potenzieller Begleiter für den kommenden Sommer geradezu aufdrängt.
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Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.03.2024
Riptide Records
32:39
01.03.2024