ERIKA SPENCER bricht mit „Go“ kaum mit den Grenzen klassischer Singer/Songwriter-Musik, aber sie versteht es doch, immer wieder grazilen Schrittes darüber hinaus zu tänzeln. Dank diverser Tasteninstrumente (vornehmlich dem Piano), die das musikalische Skelett aller Stücke bilden, wirken die Songs tendenziell melancholisch, was den Themen der Texte (es geht u.a. um Ängste und innere Widersprüche) in die Karten spielt.
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Dabei weiß ERIKA SPENCER ihre Stimme variabel einzusetzen, wobei sich ihr warmes Timbre durch eine stets mitschwingende Schwermut auszeichnet, die sich sogar in einem eher lebensfrohen Bartanz-Stück wie „You’d do the Same for me“ heraushören lässt.
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„Silly“ sticht mit angezogenem Tempo und beinahe tanzbaren Bourlesque-Anleihen ein wenig aus dem Rest des Albums heraus, repräsentiert aber gleichzeitig auch die Vielfalt, die sich die Musikerin auf ihre Fahne schreibt.
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Wenn „Go“ als Appell an die Menschlichkeit und zwischenmenschliche Interaktion allgemein verstanden werden soll, dann ist das Klang-Potpourri, das sich hier finden lässt, auf mehreren Ebenen gelungen. Denn hier sind fähige Musiker am Werk und die gesangliche Vielfalt sorgt für eine gewisse Unvorhersehbarkeit, die im Verlauf des Albums kaum abnimmt. Zusätzlich hat die Musik das Potenzial, dank ihrer generellen Unvorhersehbarkeit, eine Vielzahl von Emotionen anzusprechen, was dem geneigten Hörer sicherlich mehr als ein, zwei Durchläufe dieses Albums beschert.
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FAZIT: ERIKA SPENCER präsentiert sich mit ihrem Debüt „Go“ als vielseitige Singer/Songwriterin, die es versteht, textliche Schwermut in angenehme Musik zu kanalisieren. Dass die Musik hierbei in Gänze eher entspannt und lebenspositiv klingt, wirkt daher auch nur bedingt wie ein Widerspruch. Denn Aufarbeitung, egal welcher Themen, ist grundsätzlich eine gute Sache.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.06.2024
Patrick Sommer
Erika Spencer
Adrian Bissegger, Joachim Frey
Erika Spencer
Chrigel Bosshard
Raphael Kalt (Trompete), Micko Famnjanovski (Tuba)
recordJET
42:54
15.03.2024