FIDDLER’S GREEN haben den Spielspaß schon immer ernst genommen und zum Jahresabschluss 2023 lassen die Herren ihr siebzehntes Studioalbum aus dem Sack. Und der Instrumententitan, der das Cover von „The Green Machine“ ziert, verspricht nicht zu viel.
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Mit Spielwitz und dem gewohnten Sinn für partytauglichen Folk Rock reihen die Herren einen Ohrwurm an den nächsten und wähnen den Hörer zügig im nächsten Irish-Pub.
Mit „A Good Old Irish Bar“ wird ebendiesem Etablissement auch ein eigener Song gewidmet, der vor Lebensfreude und Spaß-Attitüde nur so strotzt.
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Dass sie aber auch ein klein wenig über den Rand ihres Soundtellers hinausschauen, zeigen die Musiker u.a. mit Stücken wie „My Fairy Of The West“, das mit leichter Disco-Schlagseite aufwartet und sich hartnäckig im Ohr festbeißt.
Auch textlich kommt der Spaß nicht zu kurz, wie das fetzige „I Don’t Like Alcohol“ klarstellt. Wie um den Kater dieses Songs zu vertreiben, nimmt „A Fleecy Cloud“ als doch sehr ‘flauschige‘ Ballade (Schunkel-Schlager wäre zu abwertend) den Druck raus, bevor das fantastische „Ready for the Ball“ einen kleinen Tribut an Edgar Allan Poe darstellt und das Tanzbein so richtig in Schwung bringt.
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Im Anschluss streckt der Text von „May The Road Rise Up To Meet You“ allen Unsympathen des Planeten den Mittelfinger ins Gesicht. Da wirkt die Leichtigkeit der Musik geradezu sarkastisch, denn zur Musik von Zeilen wie „Fuck you, you bloody prick…“ lässt es sich hervorragend schunkeln, was einen witzigen Gegensatz darstellt.
Zu „I Need A Volunteer“ darf im Anschluss nochmal das Tanzbein geschwungen werden, ehe einen der „Hangover“ gnadenlos einholt. Wie war das nochmal mit „I Don’t Like Alcohol“…?
Mit der Adaption des irischen Volksliedes „The Parting Glass“ besingen FIDDLE’S GREEN den Abschied aus diesem Album mit leicht wehmütigem Unterton, der „The Green Machine“ passend beschließt.
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FAZIT: Auch mit „The Green Machine“ empfehlen sich FIDDLER’S GREEN als Partymotivatoren zwischen Irish-Folk und Punkrock, zwischen Augenzwinkern und Spielfreude. Dass die Band auch nach dreißig Jahren so unverbraucht und herrlich frisch klingt, ist außerdem eine Leistung, die einfach mal anerkannt werden darf.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.01.2024
Rainer Schulz
Ralf 'Albi' Albers, Pat Prziwara
Ralf 'Albi' Albers, Pat Prziwara
Frank Jooss
Ralf 'Albi' Albers (Mandoline), Pat Prziwara (Mandoline, Banjo, Sitar), Tobias Heindl (Violine), Stefan Klug (Akkordeon, Bodhran), Collin Goldie (Flöte)
Deaf Shepherd Recordings/Indigo
39:34
29.12.2023