Mit „Romann“ belegt der mazedonische Gitarrist Filip Dinev im Verbund mit dem Bassisten Tilmann Oberbeck und dem Drummer Jan Zeimetz, dass er zu den spannendsten Gitarristen der Gegenwart gehört. Live eingespielt im Hamburger MUT!-Theater birst das Album geradezu über von Energie und Dynamik, ohne dass die Feinzeichnung verloren geht.
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Das Trio bewegt sich so elegant wie zupackend von Jazz zu Dinevs Balkan-Folk-Wurzenl, Blues, ausgefeiltem Pop und wieder retour. Das ist so kantig wie fließend, pulsiert in hervorragendem Klang durch den Raum, liefert viele Kabinettstückchen, ohne sie angeberisch zur Schau zu stellen. Stattdessen werden die technischen Finessen der kompakten Form angepasst. Die Rhythmus-Sektion agiert gleichberechtigt neben Dinevs Gitarre, kleine Soli und Exkursionen sitzen häufig drin.
Filip Dinev lässt seine Gitarre hell perlen, und sorgt tiefergelegt für Druck. Die Musik liebäugelt mit Klassik, ist verspielt und konzentriert, das BEATLES-Cover „Blackbird“ bekommt einen eigenen Vibe, der zeigt, dass Jazz und Rock sehr gut harmonieren, ohne in sattsam bekannte Jazz-Rock Muster zu verfallen. Es passiert an allen Ecken und Enden etwas, ist von nervöser Bewegungsfreude und verträumter Melancholie, serviert von einer gewandten und passgenau verzahnten Einheit, die klasse funktioniert, weil die drei Musiker sich wie blind verstehen.
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FAZIT: „Romann“ ist ein traumhaftes Album, dass spielerisch Genregrenzen sprengt und in seiner Summe größer ist als seine Einzelteile. Das eingespielte Trio erschafft so ein Werk, das ganz state of the art ist. Auch laut gehört ein Genuss.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.02.2024
Tilman Oberbeck
Filip Dinev
Jan Zeimetz
Eigenproduktion
38:20
19.01.2024