Meister FUCHS aus dem progressiven Wald der deutschen Musikkultur ist wieder zurück – und er präsentiert uns nach <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2023/Fuchs/Too-Much-Too-Many/" target="_blank" rel="nofollow">seinem erst jüngst erschienenen Album „Too Much Too Many“</a> mit seiner aktuellen EP ein angenehm melodisches Art-Rock-Erlebnis, welches einen in längst vergangene Zeiten eintauchen lässt. Nämlich in die Zeiten, in denen auch seine Frau INES (die auf dieser EP neben ihrem Ehegatten zusätzlich Keyboards spielt und im Hintergrund singt) sich unter ihrem Vornamen in den 1990er-Jahren mit melodischem Prog bestens zu verkaufen verstand und dabei sogar mit einem gewissen Hang zur Ironie gleich auf ihrem 1994er-Debüt-Album vom Titel her den Fuchs jagte.
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Nun also ist der FUCHS mit einer sehr schlicht im Pappschuber gestalteten EP zurück und belebt mit seinem Keyboard-Spiel eine weitere Zeit-Ebene, die man nur zu gerne mit dem GENESIS-Tony-Banks verband. Und dass dahinter Absicht steckt, ist unüberhörbar, womit schonmal klar die ganze GENESIS-Fraktion in die Hände klatschen darf – und spätestens bei dem Zehnminüter „And Once Again“ (der vielen schon von „Too Much Too Many“ bekannt sein sollte), wenn auch noch eine offensichtlich an STEVE HACKETT erinnernde akustische Gitarre mit ins musikalische Spiel kommt, noch ein paar Tränchen abgesondert werden dürfen – besonders wenn man die romantisch angehauchte „Wind And Wuthering“-Ära bevorzugt.
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Doch es gibt auch eine besondere Neuigkeit, wegen der sich diese kurz auf „Too Much Too Many“ erscheinende EP erforderlich machte – und das ist der neue Sänger MAX PAUL (übrigens von THE KIDS OF ADELAIDE), der bereits auf dem Albumtitel begrüßt wird. Sänger Baggi Buchmann strich nämlich 2024 die Segel und in seine Fußstapfen tritt nun der 28-jährige Sänger, der – und da gibt’s nichts dran zu deuteln – seine Sache verdammt gut macht und mit seiner gleichermaßen warmen wie voluminösen Stimme (Oh ja, die Klavier-Ballade „Modern Times“ am Ende des Albums ist der beste Beweis dafür!) den neuen vokalen Klangkosmos hinter FUCHS bereichert. Hier kommen besonders bei der als Bonus beigefügten Ballade doch tatsächlich so richtig angenehme Erinnerungen an einen AL STEWART auf. Ja, unter diesen Bedingungen ist MAX PAUL ein echter Glücksgriff für den bewegenden progressiven Art Rock aus dem Hause FUCHS.
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FAZIT: Es tut sich was hinter dem Mikro der Art-Prog-Rocker FUCHS, die mit einem neuen, sehr beeindruckenden Sänger (MAX PAUL von THE KIDS OF ADELAIDE) aufwarten und darum zu seiner Vorstellung diese EP „And Once Again – Welcome Max Paul“ komplett bzw. in Teilen neu eingespielt haben und an deren Ende noch eine großartige von MAX PAUL eingesungene Klavier-Ballade als Bonus beigefügt haben. Eine schöne, fast 40 Minuten umfassende EP mit vier langen FUCHS-Tracks und einer kürzeren Ballade, die mehr als neugierig darauf macht, wie sich die gemeinsame FUCHS-Zukunft im altbewährten musikalischen Art-Rock-Gewand mit neuem Sänger entwickeln wird.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.10.2024
Henrik Mumm
Max Paul, Michael Wasilewski
Andy Bartzik
Hans-Jürgen Fuchs, Ines Fuchs
Florian Dittrich
Ines Fuchs (Harmoniegesang)
Tempus Fugit
38:47
11.10.2024