Im Logo der Homepage von GHOST MAN ON THIRD streckt einem ein feist grinsendes Häschen beide Mittelfinger entgegen.
Damit trifft das Maskottchen der Band die ironisch-ignorante Haltung von „Let The Boy Watch“ voll auf den Punkt.
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Denn mit vielsagenden Titeln wie „Sorry For Spilling Meat Into Your Soy Latte“ surft der Künstler auf der Welle eines künftigen potenziellen Hypes um Disco-Eskalation, Handy-Klingelton und Hippie-Tanzparty im begrünten Vorgarten einer Großstadtwohnung („Showtime“).
Synthwave, der weniger Videospielsoundtrack als von Herzen kommende Realitätsflucht ist?
Sehr wahrscheinlich geht eine Intention des Künstlers in eine solche Richtung. Spannend ist dabei, dass die Musik wohl auch für Zeitgenossen, die weniger mit futuristischen Synthesizer-Klängen sympathisieren, eine Menge Begeisterungspotenzial bereithält.
Liegt das an der unwiderstehlichen Eingängigkeit der Songs?
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Wahrscheinlich. Ist es der allgemein spürbaren Intensität der Musik geschuldet? Gut möglich.
Vielleicht ist aber auch der allgegenwärtige 'Scheiß-drauf'-Faktor schuld daran, dass GHOST MAN ON THIRD hier einen echten Überraschungsknaller zünden, der ein relativ breit gefächertes Publikum ansprechen dürfte.
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FAZIT: Ja, GHOST MAN ON THIRD spielen Synthwave in Reinform. „Let The Boy Watch“ zeigt sich in seinen knapp zwanzig Minuten Spielzeit von der eingängigsten Seite des Genres und vereint Disco-Glamour mit Sonnenschein-Flair und einer ganz kleinen Prise Melancholie. Kurz: Es wirkt seltsam und klingt verdammt gut!
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.01.2024
Eigenproduktion
19:52
12.01.2024