HIPPOTRAKTORs Bandname suggeriert zwar Bilder von Traktor fahrenden Nilpferden und auch musikalisch sind die Belgier nicht wirklich leichten Fußes unterwegs, aber „Stasis“ ist mehr als ein rein technisches Schwergewicht.
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Progressive Kompositionen treffen auf Djent-artiges Riffing und polyrhythmische Grooves sind allgegenwärtig. Dabei klingt die Musik stets apokalyptisch, erweckt hier und da aber auch den Eindruck, ein klein wenig Licht in der eigenen Schwarzmalerei zuzulassen.
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Dass manche Melodiearbeit der Gitarren dann auch Platz für Post-rockige Leichtigkeit freischaufelt, schafft Raum für Spannung, die von dem Zwiegesang aus Klarstimme und Geschrei passend unterstützt wird.
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Dabei setzten die Musiker stets auf Dynamik, spielen gekonnt mit Laut/leise-Kontrasten und starten einen Song wie „The Indifferent Human Eye“ auch mal mit leichtfüßig anmutenden, cleanen Gitarren, ehe sich ein destruktiver Schleifer Bahn bricht, der von gegensätzlichen Melodieläufen, über Laut/leise-Momente, bis hin zu aufreibender Härte alles bietet, was das Herz des Post-, Progressive- und Metal-Sympathisanten begehrt.
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Diese Stilmittel sind zwar in allen Stücken allgegenwärtig und werden stets songdienlich eingesetzt, was aber nichts daran ändert, dass „Stasis“ nicht zwingend neue Akzente in der Welt des Progressive-/Post-Metal setzt. Das muss aber auch gar nicht sein, denn für ein mitreißendes Genre-Werk reicht es auch aus, das 1x1 des angestammten Musikbaukastens zu beherrschen. Dass HIPPOTRAKTOR darüber hinaus nicht wirklich kalkuliert ans Werk gehen, lässt „Stasis“ zu einem ordentlichen Grenzgängeralbum zwischen den Polen Progressive- und Post-Metal gedeihen.
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FAZIT: HIPPOTRAKTOR erfinden zwar weder den Post-Metal noch das progressive Hartwurst-Genre neu, aber „Stasis“ verquickt beide Genre-Pole gekonnt und über weite Strecken mitreißend zu einem schwer verdaulichen, weil destruktiv wirkenden Stück Musik. Zwar sehen die Musiker nicht komplett schwarz, aber das Album hat doch einen nicht zu verachtenden, kathartischen Effekt, wenn einem der Irrsinn des Alltags mal wieder zu Kopf steigt. Und das, obwohl die Musik alles andere als simpel gestrickt ist. Gute Scheibe!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.10.2024
Jakob Fiszer
Stefan De Graef, Sander Rom
Chiaran Verheyden, Sander Rom
Lander De Nyn
Stefan De Graef (Percussion)
Pelagic Records
46:34
07.06.2024