Dunkle Themen bedürfen dunkler Musik. Bei HUMAN ABYSS ist der Name Programm, denn die Berliner blicken auf „Death Obsessed“ in die Abgründe des Menschen und arbeiten sich an Themen wie Intergeschlechtlichkeit und der persönlichen Odyssee von Sänger Lynn (er kam intergeschlechtlich zur Welt und musste allerlei Fehlbehandlungen, bzw. generell fragwürdige Behandlungen zur Geschlechtsbestimmung über sich ergehen lassen).
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Da aber der Promo-Version des Albums keine Texte beiliegen bezieht sich diese Analyse in erster Linie auf die Musik von HUMAN ABYSS.
Der düstere Grundton von „Death Obsessed“ kommt wohl kaum von ungefähr und HUMAN ABYSS fangen die Stimmung zwischen Todesangst und dem Gefühl, 'fehl am Platz' zu sein, passend ein.
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Dabei hämmert das Material vorwiegend todesmetallisch, wird hier und da aber von Black-Metal-Keifen und dem ein- oder anderen melodischen Gitarrensolo durchbrochen. Gerade die Saitenarbeit sorgt ab und an auch für einen epischen Anstrich, der dem Geknüppel hervorragend steht und vor eventuell aufkeimender Monotonie rettet (ganz stark in diesem Zusammenhang: „Dark Passage“).
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Nach und nach gewinnen speziell die Momente, in denen fies sägende Black-Metal-Gitarren von schleppendem Groove angeschoben werden, merklich an Reiz.
Kommt dann noch die erwähnte Epik hinzu, gehen Nummern wie „Dreadnought“ zügig durch Mark und Bein und wissen durch beklemmende Melodik zu fesseln.
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FAZIT: Alles in allem liefern HUMAN ABYSS thematisch brisanten Stoff für musikalische Extremisten. Dabei zeichnet sich „Death Obsessed“ durch eine finstere Atmosphäre aus und wirkt ab und an sogar wie ein vertonter innerer Monolog einer gepeinigten Seele. Das Thema wurde also getroffen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.04.2024
Eigenproduktion
46:00
21.03.2024