Wirklich prägnant herauszuhören ist die mehrstimmige Gesangsleistung der Beteiligten an „The Fallen“ nicht. Viel eher klingen sowohl das Geschrei als auch die klaren Gesänge recht homogen, sodass der Eindruck entsteht hier eine einzige, gut trainierte Stimme zu hören. Dem musikalischen Eindruck den INLANDSYS hinterlassen schadet das so wenig, wie es nützt, entpuppt sich die Musik doch als gut gemachter Death Metal melodischer Machart, der ab und zu in Richtung Schwarzmetall schielt.
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Epischer Breitwand-Death-Metal lässt Einflüsse aus Schweden erkennen und erinnert in manchem Moment an metallisch hochgezüchtete SONIC SYNDICATE (zur Zeit der ersten beiden Alben).
In „Motherland!“ schleicht sich gar ein wenig symphonisches Black-Metal-Drama ein, das in „Providers of the great apocalypse“ nicht nur Titelklau bei DIMMU BORGIR betreibt.
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Natürlich ließe sich in Gänze ankreiden, dass auch INLANDSYS ihre Orchestrierungen in erster Linie dem Keyboard verdanken, aber der Stimmung des Albums ist das nicht abträglich. Im Gegenteil, ein Stück wie „Persona“ gefällt durch einen interessanten, wenngleich sperrigen Mittelteil, der von geschmackvoll melodischem Todesblei umschlossen wird. Wobei sich der angeschwärzte Schwan gehörig aufplustert und seine pompösen Federn zur Genüge lässt.
Was danach folgt, ist handwerklich wie stimmungstechnisch sehr gut gemachtes Drama-Metall, selbst wenn es wirklich große Refrains missen lässt.
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Sicherlich sorgen die Orchestrierungen bzw. die melodische Gitarrenarbeit immer wieder für prägnante Momente (mal eher düsterer Natur, wie in „Pyramid Of The One-Eyed God“, dann wieder arg dramatisch – mancher würde das auch Kitsch schimpfen (u.a. in „The Bird, the Tower and the Lord“).
Zwar ist alles handwerklich gut gemacht und stimmungstechnisch passend inszeniert, aber auf Dauer weicht die Luft ein wenig hinten raus. Daran können auch kleine gesangliche Referenzen an Angela Gossow nix ändern.
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FAZIT: Auf „The Fallen“ präsentieren sich INLANDSYS als melodische Todesmetaller mit reichlich Potenzial und einem gewissen Händchen für geschicktes Songwriting. Mit etwas mehr Mut zur Hymne, oder aber mehr metallischem Extremismus könnten die Franzosen ihren Stil aber sicherlich noch ausbauen um aus dem breiten Feld der Genre-Konkurrenz hervorzustechen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.07.2024
Yann "Xanyn"
Baptiste "EenSayn", Laurent "El Ash", Yann "Xanyn", Sophie Tran-Ky, Nicolas (Aniki) Gandolf
Baptiste "EenSayn", Laurent "El Ash"
Antonin
Christ
Sophie Tran-Ky (Cello)
Great Dane Records
45:59
24.05.2024