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Iommi: The 1996 DEP Sessions (Reissue)

Stil: Hardrock / Heavy Metal

Cover: Iommi: The 1996 DEP Sessions (Reissue)

<img src="http://vg02.met.vgwort.de/na/b57682803c39451491b85013ae2cc709" width="1" height="1" alt=""> Von den achtbaren Songs abgesehen sind die 2004 veröffentlichten "The 1996 DEPSessions" insofern bedeutend für das Schaffen von Black-Sabbath-Gitarrist Tony Iommi, als sie seine neuerliche Zusammenarbeit mit Sänger/Bassist Glenn Hughes (Trapeze, Deep Purple, später Black Country Communion, The Dead Daisies) lostraten. Die beiden hatten bereits für Iommis Quasi-Solodebüt "Seventh Star" (1986 aus kommerziell-strategischen Gründen unter dem Black-Sabbath-Banner veröffentlicht) die Köpfe zusammengesteckt und eine bis heute gern übersehene Hardrock-Platte zu Werke gebracht. Das Material entstand also zehn Jahre später, wobei sich der Titel auf die DEP International Studios in Digbeth in Birmingham bezieht, wo es aufgenommen wurde.

Zunächst erschien es nicht offiziell, weil sich Iommi kurzfristig auf eine Reunion der Ur-Besetzung von Sabbath einließ, sondern gelangte unter dem gar nicht so unlogischen Titel "Eight Star" in die Bootleg-Szene. Allerdings fehlten dabei zwei Stücke der späteren Veröffentlichung über Sanctuary/Mayan, wohingegen diese schließlich ohne die Hughes-Solonummer 'Shaking My Wings' (ein verkapptes Cover von Jethro Tulls 'To Cry You A Song') auskam. Zudem wurde 'Don't You Tell Me' leicht abgeändert, weil das Riff zwischenzeitlich bereits für das von Billy Corgan (Smashing Pumpkins) gesungene 'Black Oblivion' auf Iommis tatsächlichen Solo-Einstand "Iommi" (2000) verwendet worden war.

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Die Drum-Spuren von Dave Holland (Trapeze, Judas Priest) ließ man übrigens von Jimmy Copley neu einspielen, nachdem Holland wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt worden war. Die acht Tracks, die zudem um Keyboard-Parts von Don Airey und Geoff Nicholls angereichert wurden, sind ein Stück härter beziehungsweise moderner ausgefallen als "Seventh Star", wobei man hört, dass Iommi und Hughes ohne zwänge komponierten.

'Don't You Tell Me', 'Fine' und 'Don't Drag the River' (tolle Gesangsharmonien) ähneln Hughes' Solo-Werken in den 1990ern, während Iommis Gitarrenhandschrift ansonsten zwar - natürlich! - stark auffällt, jedoch abseits typischer Nummern wie 'Gone' und 'Time Is the Healer' auch nicht ganz so alltägliche (akustische - höre etwa 'From Another World') Seiten des Riff-Meisters zeigt.

FAZIT: Auf alle Fälle war ein Re-Release von "The 1996 DEP Sessions" überfällig, zumal nun auch auf Vinyl. Tony Iommis Schulterschluss mit Power-Röhre Glenn Hughes ist eine musikalische Elefantenhochzeit zwischen Hardrock, Heavy Metal und Soul, die heute so zeitgemäß klingt wie 1996 respektive bei ihrer Erstveröffentlichung vor 20 Jahren.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.09.2024

Tracklist

  1. 1. Gone
  2. 2. From Another World
  3. 3. Don’t You Tell Me
  4. 4. Don’t Drag The River
  5. 5. Fine
  6. 6. Time Is The Healer
  7. 7. I’m Not The Same Man
  8. 8. It Falls Through Me

Besetzung

  • Bass

    Glenn Hughes, Neil Murray

  • Gesang

    Glenn Hughes

  • Gitarre

    Tony Iommi

  • Keys

    Don Airey, Geoff Nicholls

  • Schlagzeug

    Jimmy Copley

Sonstiges

  • Label

    BMG

  • Spieldauer

    37:46

  • Erscheinungsdatum

    04.10.2024

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