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Japanische Kampfhörspiele: Zurück im Dreck (Back to ze Roots II)

Stil: Grindcore

Cover: Japanische Kampfhörspiele: Zurück im Dreck (Back to ze Roots II)

Ja, die Texte der JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE sind auch auf „Zurück im Dreck (Back to ze Roots II)“ vieldeutig bzw. haben mehr inhaltliche Substanz, als der Ersteindruck des Grindcore-Gemetzels zulässt. Mit immerhin zwanzig Karrierejahren auf dem Buckel blickt die Band mit diesem Album auf ihr eigenes Schaffen zurück und präsentiert 23 'Klassiker' aus der eigenen Vergangenheit in neuem Gewand.
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Der mit dem Vorgängeralbum vorgestellte (nicht mehr ganz so neue) Frontmann Anselm Joel Brümmer-Aschenbeck macht auch auf den älteren JAKA-Schoten eine gute Figur und inszeniert Altbekanntes wie „Punkerpolente“ oder „Abflussbestattung“ mit entsprechender Innbrunst.

Die beißende Gesellschaftskritik in Texten wie dem „Fertigmensch“ ist dabei bekanntermaßen scharfsinnig, wenngleich diese Qualität ab und an erst nach mehrmaligem Hören, bzw. aktivem Lesegenuss der Texte voll erfasst werden kann. Denn das musikalische Massaker ist gewohnt übertrieben und haut heftig auf die Kauleiste.
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Dabei bewegt sich die Musik stets im bekannten Schnittfeld aus Grindcore, Death Metal, Hardcore und Punk, das die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE seit jeher beackern. Dass „Zurück im Dreck (Back to ze Roots II)“ trotz der unterschiedlichen Entstehungszeit der einzelnen Stücke zusammenhängend klingt, liegt einerseits natürlich am überarbeiteten Sound, den die Neuaufnahme mit sich bringt. Andererseits ist die songschreiberische Fähigkeit der Musiker eben doch konsistent geblieben, bzw. in Sachen Grindcore noch nie von schlechten Eltern gewesen. Was sich hier einmal mehr bemerkbar macht und auszahlt.
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FAZIT: Die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE sind zwar „Zurück im Dreck“, aber wie die Klammerbemerkung „Back to ze Roots II“ andeutet, ist die hier vorliegende Wurzelbehandlung des eigenen Schaffens weniger Misthaufenklauberei als Feintuning am jüngeren Ich. Denn nicht nur der fette Sound macht dieses Album zu einem kurzweiligen Metzel-Fest.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.09.2024

Tracklist

  1. Der Angriff startet
  2. Der Hund kriegt nichts
  3. Selbstmord im Kaufhof
  4. Keiner kann für irgendwas was
  5. Kilometerwelt
  6. Vorort
  7. Eruiert
  8. Punkerpolente
  9. Dyskalkulie
  10. Guten Appetit
  11. Verrat am Metal
  12. Abflussbestattung
  13. Der Sozialphobiker
  14. Wir haben nicht gewusst, dass es solche Lager gibt
  15. Ich habe keinen Körper
  16. Schlucker
  17. Fertigmensch
  18. Zurück im Dreck
  19. Diese Blackmetalband aus Dortmund (deren Schriftzug ich nicht entziffern kann)
  20. Necromancy Orakel (Psychopunker Cover)
  21. Stell dir vor
  22. Ein Produkt
  23. Alles nochmal auf Anfang

Besetzung

  • Bass

    Marco Bachmann

  • Gesang

    Kris Thies, Anselm Joel Brümmer-Aschenbeck, Christoph Thiem, Simon Schaffrath, Manni Marbach, Marlene Moj, Julian Schurmertl, Thomas Such

  • Gitarre

    Markus Maria Hoff, Kai Koslik, Norbert Nowak

  • Schlagzeug

    Christof Kather

Sonstiges

  • Label

    Bastardized Recordings

  • Spieldauer

    38:40

  • Erscheinungsdatum

    14.06.2024

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