Johnny Burgos ist ein Musiker und Produzent aus Brooklyn und hat sich jener Art von Soul verschrieben, die moderne Elemente gerne aufgreift und sinnfällig verwendet, aber die eigene Vergangenheit kennt und in der Historie verwurzelt ist. Das sorgt für Tiefe und verhindert, dass die Musik auf „All I Ever Wonder“ zu glattpoliertem R’n’B-Sulz mutiert.
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„Plays For Keeps“ startet mit sattem Bass und vibrierenden Gitarren, man wartet geradezu darauf, dass gleich Barry Whites sonores Organ einsetzt, doch Johnny Burgos Stimmlage ist näher bei SIMPLY REDs Mick Hucknall angesiedelt. Das passt gut zum verführerischen Flow des Albums, das geschickt zwischen Blue-Eyed- und klassischem Soul laviert, flauschigen Funk nicht vernachlässigt und in seinem lässig-wehmütigen Gestus hörbar in der Gegenwart fußt.
Die Produktion unterstützt die warme Grundstimmung, bleibt dabei differenziert und offen, ohne Kanten allzu glattzupolieren. Burgos liefert eine geschmackvolle Sammlung von Balladen und Midtempostücken, samt Wah-Wah-Gitarren, Streicherschmelz, gepflegten Bläsersätzen und schaumiger Orgel. Ein Highlight gibt es zum Finale, mit der gelungenen, seelenvollen Interpretation von Neil Youngs „Old Man“. So verwundert es nicht, dass „All I Ever Wonder“ ein Werk mit einem Herz aus plüschigem Gold ist.
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FAZIT: JOHNNY BURGOS ist ein gewandter Crooner und „All I Ever Wanted“ ist ein Statement in gepflegtem, smoothem Soul, gewürzt mit einer Prise Himmelbett-Funk. Ein Album wie eine warmherzige Umarmung.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.08.2024
Josh Uguccioni
Johnny Burgos, Liza Colby
Colin Brown
Andy Bauer, Evan Howard, Murphy Aucamp
Greg Carleton (sax), Fernando Ferrarone (trumpet)
LRK Records
38:01
28.06.2024