Diese zerbrechliche Stimme, man möchte KATIE GAVIN gleich in den Arm nehmen, wenn man ihren Geschichten lauscht. Die Künstlerin, die auch Mitglied des Pop Trios MUNA ist, veröffentlicht nun mit "What A Relief" ihr erstes Solo-Album.
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Von der Grundtendenz ist der Longplayer ein folkiges Singer-Songwriter(in) Album, wobei auch auch Indie- und Country-Einflüsse spür- und hörbar sind. Die Single „Aftertaste“ ist hierfür ein schönes Beispiel: Ein ruhiger Folk-Song von der Akustikgitarre getragen, der sich in einem TAYLOR SWIFT-like hymnischen Refrain entlädt, der direkt beim ersten Hören hängenbleibt. Oder „What a relief“, bei dem der Akustik-Song durch die Pedal-Steel-Gitarre und Streicher Country-Feel eingehaucht bekommt. „The Baton“ hingegen bekommt durch die Fidel eine irisch-keltische Note verpasst.
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Die Texte beschäftigen sich passend zur ruhigen, ursprünglichen Musik mit Sehnsüchten, Einsamkeit und der Suche nach Geborgenheit. Hierbei ist der Schmerz aber auch die Hoffnung spürbar, was vor allem durch die melancholisch-traurige Stimme von KATIE GAVIN transportiert wird, aber auch durch die Arrangements perfekt in Szene gesetzt wird. Aber Achtung, hierbei tauchen dann auch mal Textzeilen auf wie „I want You To F*ck“ wie in „I Want It All“, leise, fast naiv gesäuselt und so gar nicht zur (romantischen) Musik passend. Geschickt versteckt, da muss man schon zweimal hinhören. Wer erwartet eine solches Statement in einer Nummer mit einem Lauteninstrument?
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FAZIT: Mit „What A Relief“ ist KATIE GAVIN ein sehr persönliches, von der Grundtendenz ruhig-folkiges Debüt gelungen. Hier gewährt uns die Künstlerin Einblicke in ihre Welt, die von Sehnsüchten, Ängsten aber auch Hoffnungen geprägt ist. In klassischer Singer-Songwriter Manier aufbauend auf der Akustikgitarre, aber mit vielen schönen, interessanten Instrumentierungen wie Pedal Steel Gitarre, Fidel, Mellotron oder Streichern fein veredelt. Eine Traumreise, die man gerne mitgeht und aus der man hier und da nur durch die Texte herausgerissen wird, die nicht immer so romantisch sind, wie die Musik suggeriert.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.11.2024
Geo Botelho, Nana Adjoa
Katie Gavin, Amber Bain, Eric Radloff
Katie Gavin, Josette Maskin, Mason Stoops
Benny Bock
Sarab Singh
Gabe Noel (Cello), Andrea Whitt (Pedal Steel Gitarre), Josette Maskin (Tamburica, Bouzouki), Will Maclellan (Programmierung), Sara Watkins (Fidel), Tony Berg (Mellotron), Nate Walcott (Trompete)
Saddest Factory
38:30
25.10.2024