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Lee Abraham: Origin Of The Storm

Stil: Progressive Rock

Cover: Lee Abraham: Origin Of The Storm

Mein lieber Prog-Scholli! Der gute LEE ABRAHAM, seines Zeichens Gitarrist von GALAHAD, beweist auch als Solist, dass er verdammt fleißig ist und präsentiert mit „Origin Of The Storm“ bereits sein zehntes Solo-Album unter eigenem Namen. Natürlich greift er auch auf seinem ersten zweistelligen Solo-Prog-Werk wieder auf namhafte Unterstützung zurück, wobei ihm dieses Mal besonders bei den Sängern (PETER JONES und MARC ATKINSON sowie MARK SPENCER) ein besonders glückliches Händchen auszeichnet. Auch dass auf dem das Album eröffnenden instrumentalen Album-Opener CLIVE NOLAN ein Keyboard-Solo beisteuert, sollte keinesfalls unerwähnt bleiben.
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Denn gerade dessen Bands PENDRAGON, SHADOWLAND und ARENA kommen einem bei diesem insgesamt recht ruhigen, aber zugleich sehr hymnisch gehaltenen Album immer wieder in den Sinn – genauso wie die mitunter relativ unspektakulären, harmonie- wie melodieverliebten Alben von MIKE & THE MECHANICS oder eben ein seiner härteren Prog-Komplexität beraubtes GALAHAD-Album.

So gesehen bleibt auch auf „Origin Of The Storm“ alles beim Alten – und genau das ist das Problem bei LEE ABRAHAM. Komplexe kompositorische Ideen sucht man vergebens. Viel Harmonie und Getragenheit bestimmen das Album, das musikalisch auf die entspannten Klänge und ausgiebige Gitarren-Soli wie akustische Klavier-Passagen setzt, manchmal auch mit dem einen oder anderen harten Moment überrascht („Isolation / Disconnection") und sich textlich auf zeitkritische Themen, wie den Krieg, psychische Erkrankungen oder Kindheitserinnerungen, bezieht.
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Als Ausnahme sticht hier in doppelter Bedeutung der finale Longtrack – das epische Album-Highlight „Siren's Song“ – hervor, in dem es um das altbekannte mythische Thema der Sirenen geht, die mit ihrem betörenden Gesang die Seefahrer in die falsche Richtung und damit ihren Tod in den Tiefen des Meeres führen. Allerdings singt hier keine Sirene, sondern Marc Atkinson, der so seine Stimme eher den Seefahrern als den tödlichen Sängerinnen verleiht, wobei musikalisch wirklich die sich steigernde Dramatik des Themas gelungen umgesetzt wird. So gesehen – besonders in seinem instrumentalen Mittelteil samt Wasserrauschen – der mit Abstand progressiv-komplexeste Song. Auf jeden Fall hinterlässt das Album zum Ende von „Origin Of The Storm“ einen richtig guten Eindruck, der zudem besonders durch die hohen Gesangsanteile von Peter Jones selbst für alle Freunde der TIGER MOTH TALES sehr interessant sein sollte.
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FAZIT: „Dieses neue Album wurde 2023 geschrieben, während ich die Gitarren für das letzte GALAHAD-Album <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2023/Galahad/The-Long-Goodbye/" target="_blank" rel="nofollow">'The Long Goodbye'</a> eingespielt habe, und dann Anfang 2024 während der Galahad-Europatourneen aufgenommen.“ Natürlich hört man diesem LEE ABRAHAM-Album „Origin Of The Storm“ (CD im Jewelcase mit achtseitigem Booklet) die Einflüsse seiner Stammband an, wobei sich Abraham nach wie vor nicht von den ruhig-getragenen Momenten zugunsten progressiverer Verspieltheit zu befreien vermag, sodass trotz des stürmischen Titels für „Origin Of The Storm“ gilt: Nicht wirklich ein stürmisches, aber ein entspanntes, auf ausladende epische Momente wie elegische Gitarren-Soli und gute Sänger setzendes Album des GALAHAD-Gitarristen, der auf seinem bereits zehnten Solo-Album alles beim Alten und Gewohnten belässt.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.11.2024

Tracklist

  1. Origin Of The Storm
  2. The Same Life
  3. Chalk Hill
  4. Isolation / Disconnection
  5. Hole In The Sky
  6. When I Need A Friend
  7. Siren's Song

Besetzung

  • Bass

    Lee Abraham, Ken Bryant, Alistair Martin

  • Gesang

    Peter Jones, Mark Spencer, Marc Atkinson

  • Gitarre

    Lee Abraham, Paul Drew

  • Keys

    Lee Abraham, Clive Nolan, Rob Arnold

  • Schlagzeug

    Gerald Mulligan

Sonstiges

  • Label

    F2 Music/Just For Kicks

  • Spieldauer

    55:27

  • Erscheinungsdatum

    01.11.2024

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