Diesmal sind nur sieben Monate vergangen, bis die „Earthtones“ einen Nachfolger gefunden haben. „Salvation“ setzt wieder auf die etwas kompaktere Form, hat seine Bezüge eher beim kontemplativen Jazz als bei der Klassik, ohne je einem bestimmten musikalischen Bereich zu stark verhaftet zu bleiben.
Marten Kantus schafft seine Erlösung für Träumende, Suchende und gedankenverloren Vagabundierende. Die Musik ist nicht so euphorisch wie man beim vorgegebenen Thema vermuten könnte, sondern nachdenklich, sich sacht vorantastend und bei aller Abgeklärtheit offen für neue Wege.
Schwebende Tastensounds treffen auf pluckernde Rhythmen und lyrische Gitarrenklänge, die ein weiteres Mal Mike Oldfield ihre Referenz erweisen. Doch nicht als offensive Zurschaustellung, sondern von beiläufiger Finesse. Für besondere Akzente sorgt der Einsatz des Saxophons. Kantus beherrscht seine Instrumente.
„Salvation“ ist ein wohl austarierter Gegenpol zur Hektik und dem Hegen negativer Energie. Marten Kantus lässt sich Zeit, entwickelt seine Stücke in Ruhe, erschafft Muster, verfolgt Melodien und Klänge, lässt sie fallen und greift sie wieder auf. Nichts wird überstrapaziert oder über die Maßen ausgereizt. Alles ist im Flow, und vielleicht besteht die „Salvation“ auch einfach darin, sich mittragen zu lassen.
FAZIT: Das neue Album des Berliner Musikers MARTEN KANTUS erzählt von innerer Einkehr und Besinnung als Weg zur Erlösung. Wie auch immer die aussehen wird. „Salvation“ ist ein ruhiges, verträumtes Album mit dramatischen Punktierungen an den richtigen Stellen.
<b>PS:</b> Wie gewohnt gibt es das Album zum kostenlosen Download oder <a href="https://www.marten-kantus.com/1361980.htm" target="_blank" rel="nofollow">beim Künstler</a> für wenige Euro als Tonträger zu erwerben. Kauf natürlich empfohlen!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.03.2024
Marten Kantus
Marten Kantus
Eigenproduktion
48:23
26.02.2024