<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/e54e023d89de4c3098bc3c474e9c47b8" width="1" height="1" alt=""> Auch wenn seit der letzten MASTER-Platte sechs Jahre vergangen sind, ist die Band ein Inbegriff von Beständigkeit und wird nicht umsonst als "Motörhead des Death Metal", selbst wenn man ihnen damit genauso Unrecht tut wie Lemmy Kilmister und Co., denn das Schaffen beider Combos war beziehugsweise ist beileibe nicht so einseitig, wie man bei oberflächlicher Betrachtung vermuten mag.
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Bei MASTER hat sich allerdings spätestens im Zuge von, äh… Mastemind Paul Speckmanns Umsiedlung in die Tschechische Republik eine gewisse Verlässlichkeit (man will es wegen der konstanten Frische des jeweils neuen Materials nicht "Vorhersehbarkeit" nennen) eingestellt. Will heißen: Das Trio liefert mit schöner Regelmäßigkeit mehr als ordentliche Genre-Kost ab, und was dies angeht, bildet auch sein 14. Studioalbum keine Ausnahme.
"Saints Dispelled" stellt die für MASTER charakteristische Thrash-Kante vielleicht deutlicher in den Vordergrund als seine zwei Vorgänger "Vindictive Miscreant" (2018) und "An Epiphany of Hate" (2016). Paradebeispiel für die punkige Auslegung des Stils sind etwa 'Walk in the Footsteps of Doom' und 'Marred and Diseased', wobei sich Aleš Nejezchleba als solotechnisch beseelte Geheimwaffe der Band entpuppt.
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Speckmann selbst bellt räudig wie ehedem, und die Riff-Trefferquote ist enorm hoch, der musikalische Anspruch sogar höher als je zuvor. Der Exil-Amerikaner hat mit seinen beiden Nebenmännern die beste MASTER-Besetzung aller Zeiten am Start und schlägt Kapital daraus - auch mit ambitionierten Kompositionen wie dem über acht Minuten langen CD-Bonus 'Alienation of Insanity'. Vinyl-Hörer gucken hinsichtlich dessen (und des ebenfalls starken 'Nomads') also in die Röhre.
FAZIT: Mit "Saints Dispelled" setzen MASTER ihren Lauf fort - Death Metal völlig unverfälscht, aber nicht ultra-stumpf, sondern kompositorisch spritzig ohne Verwässerung der reinen Rezeptur. Die Old-School-Fraktion weiß Bescheid.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.01.2024
Paul Speckmann
Paul Speckmann
Ales Nejezchleba
Zdenek Pradlovsky
Hammerheart / Napalm
50:38
19.01.2024