Die in der amerikanischen Singer/Songwriter-Tradition verwurzelte MEIKE KOESTER hat bisher vier Studioalbum auf ihrem eigenen Label „eve’s apple music production“ veröffentlicht und legt nun mit „Wieder Laut” ihr fünftes Album vor, das wie der Titel schon suggeriert, lauter und rockiger als das Vorgängeralbum „Seefahrerherz“ ist. Das trifft zumindest zum Teil zu und ist die Stärke des Albums: MEIKE KOESTER beherrscht die leisen, mit kleinem Besteck instrumentierten Töne genauso entspannt wie die größeren, lauteren Arrangements mit großer Band samt Bläsern, egal ob Rock, Pop oder Swing. <br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/TbS-AhIfglk?si=ApCLiSthWAWRXpMF" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br> Den meisten Songs kann man anhören, dass sie ihre musikalische Geburt einer Akustikgitarre zu verdanken haben und die Überbleibsel dieser Entstehung finden sich in den wunderbaren Akkustikgitarren-Fingerpickings vieler Songs wieder. So verbreitet gleich der Opener „Bis zum Horizon“ Lagerfeuer Country-Feeling, eingeleitet durch virtuoses Gitarrenspiel und untermalt von einer entspannt vor sich hin wabernden Wah-Wah-Gitarre. Überhaupt finden sich auf vielen Songs feine Instrumenteneinwürfe, die das i-Tüpfelchen auf den Songs darstellen und diese so perfekt in Szene setzen. Mal ist es eine schöne E-Gitarrenmelodie („Kommst Du mit“), dann ein Cello („Du erreichst ihn nicht mehr“) oder ein Slap-Bass („Du solltest hier sein“).
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/lTjT-BnKCfg?si=B39U8UZfXL2Fgke2" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Aber, wie gesagt, auch die schnelleren, eher poppigen Nummern stehen MEIKE KOESTER, was sie bereits in der ersten Single-Auskopplung „Tiger“ demonstrieren konnte. Stampfender Beat, Elektrosounds und verzerrte Gitarren in Kombination mit einem eingängigen Refrain mach(t)en gleich Lust auf mehr.
An vielen Stellen finden sich auch wunderbare, von der Künstlerin selbst arrangierte Bläsersätze, wie in dem Song „Ein Fluss zum Meer“: Hier trifft zunächst Akustikgitarre auf Klavier und leitet über zu einem wunderschönen Refrain, der durch einen feinen Bläsersatz musikalisch auf das nächste Level gehoben wird.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/bd7Hfs3m-1I?si=OHhRGvzTM0FCCd8p" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
FAZIT: Das neue Album von MEIKE KOESTER „Wieder Laut“ bietet 13 Songs, bei denen die leisen akustischen Töne auf breiten, rockigeren Bigband-Sound treffen und so für viel Abwechslung sorgen. Rock, Pop, Soul – auf dem Album ist alles zu finden, miteinander verbunden durch die tolle Stimme von MEIKE KOESTER. Sie selbst beschreibt Ihre Musik als Americana-Deutschpop,“Acoustic Rock Pop with a groovy beat", und das trifft es perfekt. Am besten zu genießen an einem lauschigen Sonnenabend bei einem Glas Wein.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.08.2024
Olaf Reitmeier, André Neygenfind
Meike Koester, Christian Prescher
Meike Koester, Olaf Reitmeier
Helge Adam
Christian Prescher
Andere: Meike Koster (Banjo & Schellenkranz), Johanna Jablonski (Posaune), Johannes Roosen-Runge (Trompete), Annett Becker-Edert (Tenorsaxophon)
eve's apple music production
53:00
09.08.2024