Die Regensburger Death-Metaller von MORASS SKOFFIN versüßen der Genre-Gemeinde den Spätsommer/Frühherbst mit einer amtlichen Klangschwarte, die sämtliche Tendenzen des Genres abgrast. Dabei gibt’s immer mit Maß und Ziel auf die Kauleiste, wobei trotz mancher Zitate aus den amerikanischen Genre-Landen (u.a. im mörderischen Rödler „Throne Of Ignorance“), auch verschleppte Doom-Death-Walzen mit leichtem Hang zur Technik wie „Hang Them Out To Bleed“ ihren Platz auf „Descent“ finden.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/W403w2sSE9A?si=A8wtmAQGvYsaPqDf" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Und obwohl sich die Band an einer Vielzahl von Genre-Ausläufern bedient, klingt „Descent“ keineswegs zusammengeschustert, sondern atmet den verkommenen Geist des Death Metal mit jedem Ton. Zwar sind die Musiker keineswegs die Chaoten vor dem Herrn, spielen viel eher erkennbar zielgerichtet und wissen auch mal um die wohltuende Wirkung von thrashiger Würze (u.a. im Final-Hammer „The Wolf Within“).
Sehr schön ist auch der Umstand, dass die Growls durchweg verpestet und bösartig klingen, aber trotz ihrer Brutalität stets verständlich bleiben.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/HpwGjQHlblo?si=WFKUE6OlEwvkfr4K" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Das hat zur Folge, dass Knüppler wie „Scars Of Fear“ zum Belastungstest für die Nackenwirbel werden, dabei aber auch inbrünstig mitgegrölt werden können.
Überhaupt gibt es unterm Strich nix auszusetzen an „Descent“, denn das Album bietet dem geneigten Death Metaller für jede Stimmungslage Ohrenfutter: Melodien, Schädelspalterriffs, Walzengrooves und Schnellspur-Gebretter. Dazu ein verkommen klingender, aber verständlich agierender Sänger, fertig ist ein Death-Metal-Leckerbissen.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=1369097166/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/transparent=true/" seamless><a href="https://morass-skoffin.bandcamp.com/album/descent">Descent von Morass Skoffin</a></iframe></center></br>
FAZIT: MORASS SKOFFINs „Descent“ macht als gut produziertes Stück Todesblei, das die Metzgermesser ebenso wetzt, wie das gute alte Hackebeil zum Einsatz kommen darf, eine sehr gute Figur. Mörderischer Death Metal, der alles andere als Leichenfledderei ist und stattdessen authentische Genre-Liebe zelebriert? Hier habt ihr ihn.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.10.2024
Tim Freundorfer
Sebastian Heim
Georg Eichinger, Chavdar Vachev
Felix Blume
Eigenproduktion
37:27
30.08.2024