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Mothica: Kissing Death – CD Version

Stil: Dark Wave, Dance- und Electro-Rock/Pop, Indie-Pop, Singer/Songwriter, Pop-Punk

Cover: Mothica: Kissing Death – CD Version

Entgegen der bereits <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2024/Mothica/Kissing-Death/" target="_blank" rel="nofollow">an anderer Stelle besprochenen LP-Version von „Kissing Death“</a>, stinkt die CD-Version im Digipack doch ein wenig ab. Denn nicht nur fehlen auch hier die Texte zu den Songs, viel mehr als das Todeskuss-Coverbild und das Foto einer entspannten Autofahrt, auf dem Beifahrersitz neben dem Leibhaftigen persönlich, hat MOTHICAs McKenzie Ashton Ellis hier nicht zu bieten.
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Schenkt man dem Promo-Schreiben Glauben, dann drehen sich die Texte u.a. um psychische Probleme wie Angststörungen und diverse Formen der Abhängigkeit. Wobei der Blick auf diese Angelegenheiten auch immer mit einer Prise schwarzem Humor betrachtet wird. Dass das musikalische Spielfeld dabei vor allem im Bereich des Indie-Pop abgesteckt ist, wirkt jedoch weniger befremdlich als anfangs gedacht.
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Denn die Popkultur per se und auch sog. Mainstream-Pop hat seit langem kaum Berührungsängste mit den schmerzlichen und finsteren Themen, die dem Mensch-Sein innewohnen können.
In MOTHICAs Fall scheint „Kissing Death“ vor allem das persönliche Therapieprogramm von McKenzie Ashton Ellis zu sein, die laut eigener Aussage „ihr ganzes Leben lang den Tod romantisiert hat“.
Warum sich also nicht gleich in eine Beziehung mit dem Gevatter persönlich hineinträumen?
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Was in seiner thematischen Auseinandersetzung aber durchaus einen aufrüttelnden Charakter haben könnte, (u.a. die bewusstere Auseinandersetzung mit psychischen Krankheiten, bzw. deren Anerkennung in der gesellschaftlichen Debatte) wird von den gefälligen Electro-Pop-Beats, den schmeichelnden Melodien und dem süßlichen Gesang doch stark in den Hintergrund gedrängt. Auch die fehlenden Texte im Booklet verstärken den Eindruck, dass MOTHICA zwar künstlerisch aufrütteln will, sich in ihrer Botschaft aber doch nicht so sicher ist, wie es anfangs scheint. Natürlich könnte das auch eine Form von Selbstschutz sein, sollten die Texte allzu persönlicher Natur sein, was aber wiederum die Frage aufwirft, warum die Thematik, die qua natura sehr persönlich ist, als Aufhänger für „Kissing Death“ genommen wird…
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FAZIT: MOTHICAs „Kissing Death“ klingt melancholisch und auch ein klein wenig depressiv-verklärt, kommt aber in meist tanzbarem Gewand daher, das quer über einige Genre-Schubladen geworfen wird. Musikalisch zweifellos gut gemacht, verfehlt das Album in seinem textlichen Inhalt jedoch ein wenig das Thema. Denn Inhalte wie psychische Krankheiten, die mit einer angeblichen Prise dunklem Humor aufbereitet werden, verlangen eigentlich nach beiliegenden Texten, damit der Hörer die Inhalte nachvollziehen kann. Das ist hier aber leider nicht der Fall.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.10.2024

Tracklist

  1. The Void
  2. Exit Plan
  3. Another High
  4. Doomed
  5. Curiosity Killed The Moth
  6. Red
  7. The Reaper
  8. Toxins
  9. Afterlife
  10. Mirage
  11. Oblivion For Two
  12. Kissing Death

Besetzung

  • Gesang

    McKenzie Ashton Ellis

Sonstiges

  • Label

    Rise Records/BMG

  • Spieldauer

    32:23

  • Erscheinungsdatum

    23.08.2024

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