Heldenverehrung ist im Metal generell und im Bereich des Black Metal speziell keine Seltenheit. Die Ursuppe des Genres hat durch ihren Innovationsgeist eben deutliche Spuren hinterlassen und nachfolgende Musikergenerationen geprägt. Daher verwundert die Verhaftung im Frostklang der Neunziger Jahre, wie ihn Bands wie eben NARBELETH zelebrieren, kaum.
Die Kubaner gewinnen aber durch hörbare Leidenschaft und tiefgehende Authentizität. Da ist es egal, ob jenes Riff oder manche eisige Melodie schon mal von SATYRICON und Co. vorgekaut wurde. NARBELETH transportieren den Geist der 90er-Jahre mit reichlich Herzblut und schreiben noch dazu gute Songs.
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Die Riffs und Melodien lassen vereiste Berglandschaften vor dem geistigen Auge aufziehen. Umweht vom pfeifenden Sturmwind einer schwarzen Nacht schmeckt das Leben bitter auf der Zunge und doch scheint der Geist in dieser melancholischen Schwärze zu schwelgen, fast so, als ob sich die Einsamkeit heimelig anfühlt.
Diese Gefühlsebene ist beileibe keine Seltenheit im Black Metal, aber auch hier gewinnen L. Dakkar und Vindok die Gunst des Hörers dank ihrer Authentizität. Hier verkommt nichts zum Klischee, das ursprünglich raue Gefühl des Andersseins, das Black Metal im Kern immer auszeichnen sollte, quillt aus jeder Note dieses Albums hervor.
So kommt auch das abschließende Cover von SATYRICONs „The King of the Shadowthrone“ sehr gelegen – unterstreicht es doch den Eindruck liebevoller Heldenverehrung statt stumpfes Abkupfern zu sein.
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FAZIT: Auch wenn NARBELETH mit „A Pale Crown“ das Genre wohl kaum neu definieren, haben sie doch ein authentisches und gut gemachtes Album zwischen Heldenverehrung und Herzblut am Start, das mit der Zeit immer mehr an Tiefe gewinnt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.03.2024
L. Dakkar
L. Dakkar
L. Dakkar
Vindok
Folter Records
44:37
05.01.2024