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Nautilus: When Time Is Just A Word

Stil: Progressive Rock

Cover: Nautilus: When Time Is Just A Word

NAUTILUS sind wieder zurück – und mit ihnen natürlich auch JULES VERNE und all die Erinnerungen an PINK FLOYD, TANGERINE DREAM, MIKE OLDFIELD und GROBSCHNITT. Genau das sind die angesagten Vorbilder und zugleich Einflüsse der 1998 entstanden und sich über die Jahre immer weiter von rein elektronischer Musik hin zum Progressive Rock entwickelnden deutschen Band.

Auf ihrem nunmehr neunten Album bleiben sie sich auch darin treu, dass sie als Grundlage ihres insgesamt recht ruhig und verträumt gehaltenen Art-Rocks die Erzählungen und Romane der französischen Science-Fiction-Legend Verne (diesmal „In 80 Tagen um die Welt“) als konzeptionelle wie textliche Inspiration hinter ihrer Musik verstehen. Auch des akzentuierten, aber trotzdem guten Gesangs wegen, werden viele bereits während des Hörens von „When Time Is Just A Word“ sich sofort an ELOY erinnert fühlen (allerdings schmerzhaft einen Schlagzeuger vermissen), die ja ebenfalls sehr gerne in ihren Konzept-Alben auf utopische Geschichten zurückgriffen.
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Vom Sound her zahlt sich neben den vielfältigen prog-epischen sowie rein elektronischen (Kein Wunder, wenn gleich zwei Mann in der Band an den Synthesizern gekonnt rumspielen!) Ideen, wofür der 12-minutige Longtrack „Travellers Without Time“ das beste Beispiel ist, besonders auch die Tatsache aus, dass EROC, der eine Zeitlang selbst bei NAUTILUS aktiv war, an den Reglern und am Mastering sitzt, denn der Klang hat alles zu bieten, was guter Progressive Rock mit elektronischem Kraut bedarf, egal, ob es sich um kristallklare Höhen, tiefe, volle Bässe oder ein raumeinnehmendes Volumen geht. Das Album entfaltet so seine traumhafte, einen oft umschmeichelnde (Atmo-)Sphäre, die sich gerne bis weit in die kräutrigen 70er-Jahre zurückbewegt, ohne sich dabei als irgendeine billige Kopie zu generieren.

NAUTILUS erschaffen ihren ganz eigenen Kosmos, durch den man sich nur zu gerne treiben lässt, weil er eben seine Vorbilder nicht verleugnet, ohne ihnen aber auf Teufel komm raus hinterherzuhecheln.
Das passt und macht Freude – mehr ist nicht nötig, um „When Time Is Just A Word“ von der ersten bis zur siebzigsten Minute zu mögen und genießen.
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FAZIT: Progressive- und Art-Rock mit großem Wohlfühlfaktor, viel Elektronik und einer unerschütterlichen Liebe für Jules Verne. Das ist die Basis für die Musik von NAUTILUS, einer deutschen Band, die sich herrlich mit Gilmour- und Oldfield-Gitarren (akustischen wie elektronischen) sowie Tangerine-Dream-Synthesizern und In-80-Tagen-um-die Welt-Konzept in die Herzen der Hörer spielt, denen besagte Musiker und Bands jemals oder noch immer etwas bedeuten. Dass noch dazu ein deutlicher Hang zu sphärischem Krautrock und epischen Longtracks auf „When Time Is Just A Word“ mit soundtechnischem EROC-Mastering ausgelebt wird, lässt diese Album besonders unter Kopfhörern zu einem echten Hochgenuss werden. Hier ist die Zeit nicht nur ein Wort, sondern sie besteht auch aus jeder Menge faszinierender Noten.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.06.2024

Tracklist

  1. A Gentleman's Bet
  2. Free Wings
  3. Travellers Without Time
  4. Wherever You Go
  5. Crusading Lights
  6. Donkeys And Sheep
  7. October Sunrain
  8. To Another Dimension
  9. Country Of Stars
  10. Rainbow Tears
  11. Back Home In Silence

Besetzung

  • Gesang

    Meiko Richert

  • Gitarre

    Werner Strätz, Jürgen Dürrbeck

  • Keys

    Martin Ludwig, Jürgen Dürrbeck

  • Sonstiges

    Katja Weigel (Hintergrundgesang)

Sonstiges

  • Label

    Sireena Records

  • Spieldauer

    69:40

  • Erscheinungsdatum

    26.04.2024

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