Fünfzehn Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums würdigen NEBELKRÄHE ihre Anfänge mit dem Schwesteralbum „entfremdet (2024)“.
Warum Schwesteralbum?
Weil die Münchner alle Stücke von „entfremdet“ komplett überarbeitet und neu eingespielt haben. Gleiches gilt für das überarbeitete und neu gestaltete Artwork, welches die Stimmung der Musik verstärken soll.
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Dass die Musik von der Neuproduktion profitiert, verwundert kaum. Denn Musiker werden im Laufe der Zeit wohl kaum schlechter und auch eine professionelle Produktion schadet eher weniger.
Im vorliegenden Fall klingt die Musik atmosphärisch und druckvoll und lebt auch von manch kleiner Neuerung, wie etwa der weiblichen Stimme in „Lichtbringer“, „Als meine Augen ich aufschlug…“ und „Et in Arcadia ego.“
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Der größte Gewinn dieser Neueinspielung ist aber der Gesang von Frontmann umbrA. Seine Stimme transportiert jetzt endlich den nötigen Druck, um den Ausdruck von Verzweiflung und Aggression in der Musik passend zu vermitteln. Stücke wie das thematisch schizophrene „Mein ungleich‘ Ebenbild“ gehen stürmisch zu Werke und klingen herrlich garstig.
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Auch die progressiven Ansätze in „Et in Arcadia ego.“ verhelfen „entfremdet (2024)“ zu einem eigenständigen Charakter, der in diesem neuen Gewand eindringliche Black-Metal-Poesie mit epischem Charakter präsentiert und das Album würdig und eindringlich beschließt.
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FAZIT: NEBELKRÄHEs „entfremdet (2024)“ wurde nicht nur klangtechnisch mitreißend in Szene gesetzt, sondern entlockt den ursprünglichen Stücken interessante neue Ansätze. Dadurch klingt diese Version barscher als sein Schwesteralbum und gefällt gegenüber dem Vorgänger „ephemer“ mit einem stringenteren Ansatz, der tiefer im Black Metal fußt. So ist „entfremdet (2024)“ ein solides Genre-Werk mit leicht sperrigem Charakter geworden, das durchaus seinen Reiz hat.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.12.2024
Morg
umbrA, Isabella Niedermeier
Morg
Latrodectus
Crawling Chaos Records
50:00
29.11.2024