<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/1f14f5b4d81e48eb8b9147f1f3f124a8" width="1" height="1" alt=""> "Dawn of the Damned" (2020), unserer Rezension zufolge "die beste Necrophobic-Platte seit mehr als anderthalb Jahrzehnten und ein modernes Meisterwerk", hat die Messlatte für NECROPHOBICs zehntes Studioalbum hoch angelegt. Was kann "In the Twilight Grey" im Vergleich dazu?
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/_udLWGQrGVA?si=fpH49uZ7-zhb4TDh" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
Zunächst markiert die Platte den offiziellen Einstand von Bassist Tobias Cristiansson (Grave, Darkened), ansonsten haben die Schweden kaum an irgendwelchen Stellschrauben gedreht - und warum auch? Wer Blackened Death Metal im Geist von Dissection, Sacramentum, frühen Watain oder eben Necrophobic selbst (wir sprechen immerhin von einer Band, die sich 1989 gründete und somit zu den Pionieren des Stils zählt) schätzt, kommt nicht an diesen 54 Minuten vorbei.
Die für den Sound der Stockholmer so wichtigen Gitarristen Sebastian Ramstedt und Johan Bergeback, schütteln sich abermals eine kongeniale Mischung aus melodischen und aggressiven Riffs aus den Ärmeln, die in fürs Genre gängige Songstrukturen eingefügt werden; Überraschungen verzeichnet "In the Twilight Grey" also nicht, doch die kompositorische Frische, mit denen die Veteranen zu Werke gehen, sucht nach wie vor ihresgleichen.
Das thrashige 'Clavis Inferni', der zum Faustrecken nötigende Hit 'Stormcrow' und das rasende 'Mirrors of a Thousand Lakes' stehen größtenteils getragen stampfenden Nummern wie 'As Stars Collide', 'Nordavind' und 'Cast in Stone' gegenüber, die beiden über sieben Minuten dauernden Miniepen 'Shadows of the Brightest Night' und 'In the Twilight Grey' stellen abgesehen von Gänsehaut erzeugend stimmungsvollen Arrangements einmal mehr Anders Strokirk als einen der glaubwürdig garstigsten Shouter der Szene ins Schlaglicht… und die Solos des genannten Gitarristenduos strotzen zu jeder Zeit vor Hingabe.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/_cOV56pWuEM?si=UU3ju4Ob4TvXmVpD" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
FAZIT: NECROPHOBICs zehnte Studio-LP bietet Black/Death Metal am Rande der Vollkommenheit. Der Band, die sich ihr Material nicht zum ersten Mal von Unleashed-Gitarrist Fredrik Folkare produzieren ließ (der auch schon mal fünf Jahre zur Band gehört hat) liegt dieser Sound wie keiner zweiten so sehr im Blut, und gepaart mit hoher Musikalität ergibt dies eine unschlagbare Mischung, wobei "In the Twilight Grey" noch etwas vielseitiger ausfällt als der junge Klassiker "Dawn of the Damned". Das Mediabook enthält die Eigenkomposition 'Blackened the Horizon' und das W.A.S.P.-Cover 'The Torture Never Stops' als Bonustracks.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.03.2024
Tobias Cristiansson
Anders Strokirk
Sebastian Ramstedt, Johan Bergebäck
Joakim Sterner
Century Media / Sony
54:07
15.03.2024