<img src="http://vg02.met.vgwort.de/na/761b319d02254866aca7aa7cacbcd262" width="1" height="1" alt=""> Ursprünglich wollte sich Edge-of-Sanity-Mastermind Dan Swanö mit NIGHTINGALE solistisch austoben, doch nachdem sein Bruder Dag (Tom Nouga) hinzugestoßen war, wurde das Projekt zu einer Band, deren Diskografie nun im Rahmen der Wiederveröffentlichungskampagne zu Dans Gesamtwerk eine Neuauflage erfährt. Den Anfang macht die Compilation "Nightfall Overture", die 2005 zum 10-jährigen Jubiläum der Gruppe erschien und ein prima Einstieg in deren Sounduniversum sind.
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Nightingale spiel(t)en - kommt da noch was? - eine durch Dans Stimme unverkennbar gewordene Mischung aus AOR, Soft Prog (Marillion sind eine von Dans größten Lieblingsbands) und einem Schuss Gothic im Geist der 1980er. Die zehn Tracks setzen sich zusammen aus Neuaufnahmen von Stücken der ersten vier Studioalben "The Breathing Shadow" (1995), "The Closing Chronicles" (1996), "I" (2000) und "Alive Again: The Breathing Shadow Part IV" (2003) - "Invisible" von 2004 wurde nicht berücksichtigt - , dem Edge-Of-Sanity-Remake ´Losing Myself´ und der damals neuen Komposition ´Better Safe Than Sorry´. Die aktualisierte Versionen sind den Originalen bei aller nostalgischen Liebe spielerisch und klanglich überlegen, wobei der charmante unterschwellige New-Wave-Touch verlorengegangen ist
Andererseits gibt es durch die Neueinspielung keinerlei Klangunterschiede, wie es beispielsweise auf einer Best-of der Fall wäre, also haben wir es mit einem homogen tönenden Werk zu tun, das tatsächlich mehr oder weniger glaubwürdig als richtiges Studioalbum durchgehen könnte - zumal einige Gesangsmelodien, Textpassagen und Gitarrensolos erheblich modfiziert wurden. Und gleich beim eröffnenden Titelstück - vielleicht der Nightingale-Übersong schlechthin - wird auch deutlich, dass sich die beiden Swanös und ihre Mitstreiter nicht an die ursprünglichen Strukturen der Songs halten.
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Lyrics zu zwei Stücken stammen von Katatonia-Sänger und Swanö-Jugendfreund Jonas Renkse. Auf der zweiten CD dieses Re-Releases - das Remastering klingt hier unauffälliger, weil das Original schon einen bombigen Sound hatte - finden sich das komplette „Rock Hard Live“-Album (2017 erschienen, im Vorjahr beim Rock Hard Festival in Gelsenkirchen mitgeschnitten) und sieben weitere Konzertaufnahmen.
FAZIT: "Nightfall Overture" könnte auch "An Introduction to Nightingale" heißen. NIGHTINGALES Geburtstags-Sampler bietet zehnmal erstklassischen melodischen Hardrock mit düsterem Unterton, eine nahezu perfekte Kombination aus mehrheitsfähigem Songwriting und gehobenen kompositorischen Ansprüchen, dargeboten mit hörbaren Metal-Roots. Die Hit-Dichte ist naturgemäß auf keinem "normalen" Studioalbum der Band höher als hier, und die Live-Boni auf dem zweiten Tonträger machen den Kauf umso zwingender.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.06.2024
Erik Oskarsson
Dan Swanö, Tom Nouga
Dan Swanö, Tom Nouga
Dan Swanö, Tom Nouga
Tom Björn, Benny Larsson
Inside Out / Sony
117:57
21.06.2024