Der Tod kommt in Schwarz und deshalb pflügen PANZERKRIEG 666 auf ihrer dritten EP „Westerweiterung“ wieder einen Tick feindseliger und erbarmungsloser durchs schwarzmetallische Schlachtfeld. Der Fokus liegt eher auf Kamikaze-Attacken, anstatt auf zermürbenden Ausdauerkämpfen. Soll heißen: Trotz ihres Namens sind PANZERKRIEG 666 hier eher Flack-Geschütz als behäbiger Kettenpanzer und brettern in knapp siebzehn Minuten Spielzeit durch fünf (mehr oder weniger manische) Geschwindigkeitsoffensiven.
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„Satan 2“ wirkt als Einstieg in die EP so plakativ wie effektiv und planiert ähnlich wie MARDUK zu „Panzer Division MARDUK“-Zeiten. Stilistische Feinheit findet sich u.a. in den knappen Klargesängen am Ende des Songs, die aber eher Outro-Charakter haben, anstatt ein wirklich relevanter Teil des Gehörten zu sein.
Für eine Pause bleibt aber keine Zeit, denn „My Uniform“ knüppelt in ähnlicher Manier aus den Boxen, fällt in puncto Gitarrenarbeit aber etwas differenzierter aus, sodass die unterschiedlichen Riffs ein wenig direkter durchs Ohr pflügen.
Für etwas Abwechslung sorgt die „Wunderwaffe“, wenngleich der Text nicht allzu viel Esprit versprüht.
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Aber wer keinen Lyrikwettbewerb gewinnen will, der knüppelt ohne Erbarmen drauf los und lehrt den Gegner das Fürchten. Dabei fällt das Riffing etwas variabler aus und auch das punkig tönende Schlagzeug sorgt für Kurzweil, wenngleich über den Text natürlich hervorragend gestritten werden kann.
Der Titeltrack entpuppt sich dagegen als Anklage gegen Mitläufertum und die Gefahren blinder Gehorsamkeit.
Gleichzeitig treffen PANZERKRIEG 666 auch musikalisch ins Schwarze. Neben dem Dauerfeuereinstieg sorgen die Riffs in den Strophen für eine etwas kältere, beklemmende Stimmung. Drücken sie doch gedrosselt, aber kaum weniger präzise durch die knappen drei Minuten Spielzeit. Ähnlich wie der Refrain im abschließenden „Panzerkrieg Panzerschlacht“ wird hier das Tempo gekonnt variiert, was der EP auf Dauer sehr zuträglich ist.
Während im vorhergehenden Titeltrack aber technische Spielerei (Picking etc.) Einzug in den Sound hält, klingt der Abschluss in seiner Mitte regelrecht punkig. Die Gitarren strahlen eine gewisse Portion Rotz aus, untergraben die vernichtende Aggression der Musik aber zu keiner Sekunde, womit PANZERKRIEG 666 auch auf ihrem Drittwerk keine Gefangenen machen.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=2851881825/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/transparent=true/" seamless><a href="https://panzerkrieg666.bandcamp.com/album/westerweiterung">Westerweiterung von Panzerkrieg666</a></iframe></center></br>
FAZIT: Auch „Westerweiterung“ ballert als mechanisch-präzises Stück Black Metal durch die Lauschlappen des geneigten Hörers. Frei von Ironie oder Glorifizierung der Thematik hinterlässt diese dritte EP aber auch die Frage, was PANZERKRIEG 666 im Falle eines anstehenden Album-Debüts noch auffahren wollen, bzw. verändern können um nachhaltig zu fesseln. Denn ihr bisheriger Stil wirkt mit dieser EP auch bald auserzählt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.05.2024
HvS
MvM
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Maschine
Eigenproduktion
16:34
03.05.2024