Auf ihrem Drittwerk scheinen die PATRIARCHS IN BLACK stilistisch sattelfester als noch auf dem Debüt und dessen Nachfolger. Wenngleich die Stilmischung aus klassischem Doom Metal, der in seinen besten Momenten unverhohlen BLACK SABBATH huldigt und einer gewissen NYHC-Attitüde anfangs immer noch extravagant erscheint.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Zskt8m9I7ZU?si=f15GGAtbUr0UG-RA" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Am weitesten aus dem Stilfenster lehnen sich dabei Stücke wie „Curse My Name“, das von WATCHTOWER-Stimme Jason McMaster zu einem unheilvollen Doom-Rocker mit Heavy-Metal-Schlagseite veredelt wird und zügig ins Ohr geht, oder der Crossover-Brecher „A Few Good Men“, der anfangs zwar etwas deplatziert wirkt, mit der Zeit aber eine gewisse Lockerheit in das Album einbringt, was den Abwechslungsreichtum bekömmlicher macht.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/ujr7TTYTdr4?si=wCgQ96xgb9d_MDn0" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Mit „What Do They Know?“ startet „Visioning“ dagegen im klassischen Doom-Metal-Gewand und bewegt sich nah an den Genre-Urvätern BLACK SABBATH, ehe sich der melodische Schlepper „Before I Go“ aus dem traditionellen Genre-Schlick verabschiedet und zu einem düsteren Kopfnicker heranwächst.
Nachdem es „Heart of Spite“ in Sachen Riffgewalt durchaus mit CROWBAR aufnehmen kann, geht „Low Price“ nach einem traditionell schleppenden Start verschachtelter zu Werke und lässt Assoziationen zu Bands wie QUEENS OF THE STONE AGE zu.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/-Zdc1Q1q7WM?si=12Zhd_C2BdSADCbS" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
Da wirkt die Crossover-Rap/Metal-Schlacht „Welcome to Hell Again“ im Anschluss doch arg deplatziert, wenngleich der Song an sich einen interessanter Farbtupfer im Malkasten der PATRIARCHS IN BLACK abgibt (dass sich das stilistische Muster im erwähnten „A Few Good Men“ gegen Ende des Albums wiederholt, ist dagegen eher verzichtbar).
„Whiskey On My Mind“ geht als Härtner-Blues den Schritt in Richtung ZZ-TOP-Hommage mit Metal-Gitarren, was anfangs Interesse weckt, das jedoch zügiger verpufft als einem lieb ist.
Dass der finale Titeltrack wieder in gewohnter Doom-Metal-Tradition vorankriecht, gestaltet das Album für Genre-Fans versöhnlich und gefällt mit minimalen DIO-Referenzen im Gesang.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/138LU1CVlUQ?si=d7hboT140guz9ff3" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>
FAZIT: „Visioning“ ist ein stilistisches Auf und Ab, das hier und da etwas zerfahren wirkt, wenngleich die PATRIARCHS IN BLACK unverkennbar Können beweisen (wie sollte es bei gestandenen Profimusikern auch anders sein). Und obwohl manche Idee ein wenig unausgegoren wirkt, ergibt sich unterm Strich ein launiges Album für Doom-Rock-Freunde, die gerne ein paar My über den Genre-Tellerrand blicken.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.09.2024
Dave Neabore, Eric Morgan
Karl Agell, Mark Sunshine, Jason McMaster, Kyle Thomas, Kelly Abe
Dan Lorenzo
Johnny Kelly
Metalville
43:42
19.07.2024