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Samsara Joyride: The Subtile and the Dense

Stil: Psychedelic Rock, Stoner Rock, Blues Rock

Cover: Samsara Joyride: The Subtile and the Dense

Das Wort ‘Samsara‘ beschreibt den immerwährenden Zyklus der Wiedergeburt in den Religionen Buddhismus, Jainismus sowie in Teilströmungen des Hinduismus und des Manichäismus (laut Wikipedia).
SAMSARA JOYRIDE feiern mit ihrem Namen also das nie enden wollende Leben, den nie endenden Kreislauf von Geburt und Tod. Der Albumtitel „The Subtile and the Dense“ suggeriert dabei vielleicht ein Stück weit die Gegensätze, welche so ein Leben mit sich bringen kann. Denn das Subtile, Kleinteilige lässt sich auf der Ebene der Gefühle, der Wahrnehmung und der Kommunikation ebenso ausmachen, wie die Verdichtung und damit Komprimierung diese Qualitäten eingrenzen kann.

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Ziemlich philosophischer Stoff, den die Wiener hier behandeln, aber wo der Geist keiner starren Regel folgen muss, eignet sich Musik der experimentellen Art sehr gut als Ausdruck.
Dabei steigen SAMSARA JOYRIDE zunächst mit klassischem Stoner-Feeling in das Album ein, wobei der Zweiteiler „I Won’t Sign“ zunächst den Fokus auf das Riff, das Rock'n'Roll-Feeling richtet. Dabei bleiben aber filigrane Gitarrenmelodien bzw. ein ansteigender Songaufbau nicht aus, wobei sich hier schon abzeichnet, dass die Musik nicht unbedingt klassisch geradlinig rockt.

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Dabei ist die Gitarrenarbeit klar der Fixpunkt der Songs und wandelt sich nach dem rifflastigen ersten Teil zu einer etwas kleinteiligeren Grooveeinlage, die eine angenehme Wandelbarkeit an den Tag legt. Zwar ist die Band nicht zwingend halsbrecherisch unterwegs, aber der Wille zur Vielfalt ist da und wird spannend ausgelebt.
Im unheilvollen BLACK SABBATH-Gedächtnis-Schneckenmodus startet „Too Many Preachers“. Das tief-warme Timbre von Florian Miehe offenbart beinahe Blues-Vibes und fügt sich bestens in die leicht knarzige Soundkulisse ein. Ab und an werden gar Erinnerungen an einen weniger dramatisierenden Glenn DANZIG wach.

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Der Hauptgewinn ist aber die Gitarrenarbeit auf „The Subtile and the Dense“. Denn egal ob die Songs dank zweigeteiltem Gesang an Vielfalt gewinnen (u.a. „Silver“), oder ob es grundsätzlich entspannter zur Sache geht (in Teilen „Who Tells the Story“), die Saitenfraktion gefällt zu jeder Zeit mit der richtigen Balance aus treibendem Riff, der richtigen Portion Entspanntheit und hörbarer Emotionalität. Hier werden kleine Licks, simpel erscheinende Harmonien o.ä. hör- und spürbar mit Leben und Leidenschaft gefüllt. Daher verwundern auch die Songlängen von knapp vier Minuten bis zu fast zehn Minuten Spielzeit („Who Tells the Story“) nicht, denn das jeweilige Gefühl will bis zu seiner Vollkommenheit ausgespielt werden.
Natürlich ist es dabei Geschmacksache, wenn sich das ein- oder andere Motiv über mehrere Minuten zieht, aber SAMSARA JOYRIDE beweisen ein Händchen für Abwechslung. Im Finale „Safe & Sound“ halten sogar ein Saxofon und zweistimmiger Gesang Einzug. Irgendwo zwischen Classic Rock und dezenter Blues-Stimmung endet „The Subtile and the Dense“ mit dem Bild intimer Live-Atmosphäre in einer kleinen, verrauchten Bar. Whiskeydampf liegt in der Luft und die Musiker auf der Bühne spielen sich und ihr Publikum ins kollektive Vergessen. Sehr schöner Abschluss.

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FAZIT: Inwieweit SAMSARA JOYRIDE mit „The Subtile and the Dense“ wiedergeboren werden, ist wohl eine Frage des persönlichen Empfindens. Aber so philosophisch die thematischen Ansätze dieses Albums sind, so passend wirkt die Vielfalt der Musik. Zwischen Wüstensand und Whiskeybar entfaltet das Album einen grundsätzlich lebensbejahenden Geist, der sich vielleicht auch in der Farbcollage des Covers wiederfindet und dem bandeigenen Anspruch auf Zeitlosigkeit, zumindest von der musikalischen Seite her, durchaus gerecht wird.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.02.2024

Tracklist

  1. I Won't Sign Pt.1
  2. I Won't Sign Pt.2
  3. Too Many Preachers
  4. Sliver
  5. Who Tells the Story
  6. No One is Free
  7. Safe & Sound

Besetzung

  • Bass

    Daniel Batliner

  • Gesang

    Florian Miehe, Laura Fichtenkamm

  • Gitarre

    Florian Miehe, Michael Haumer

  • Schlagzeug

    Andreas Mittermühlner

  • Sonstiges

    Florian Miehe (Tamburin), Hannes Mottl (Saxophon, Tamburin)

Sonstiges

  • Label

    Tonzonen Records

  • Spieldauer

    45:52

  • Erscheinungsdatum

    23.02.2024

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