Neues Altes, Teil X: Das deutsch-brasilianische Rabauken-Trio SATAN WORSHIP hat sich auch auf Album Nummer drei dem thrashigen Schwarzmetall, wie ihn Bands wie DESASTER oder auch DESTRÖYER 666 prägten und nach wie vor prägen, verschrieben. Dabei laufen die Herren zu keiner Zeit Gefahr in die oberen Reihen ihrer Vorbilder aufzuschließen, denn dazu fehlt es noch am letzten Quäntchen Wahnsinn, Esprit, oder auch Eigenständigkeit.
Davon abgesehen rumpeln General Leatherface Perkele, Max the Nekromancer und Marck The Grave Digger Rapist, mithilfe von Papa Jupiter hinter der Schießbude, herrlich wütend durch die Botanik.
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Dass hierbei Innovation ein Fremdwort für die Musiker ist, sollte anhand des klischeehaften Coverartworks bereits klar sein. Die Inspirationsverneigung durch das SEXTRASH-Cover „Alcoholic Mosh“ ist dagegen sympathisch und unterstreicht den tendenziell asozial anmutenden Punk-Ursprung des Genres per se.
Dementsprechend verwundert auch das durchweg hohe Tempo der Songs genauso wenig wie die Themen der Texte, die von Tod, Chaos und Verderben handeln und damit die Black-Metal-Klischee-Kiste einmal umgraben.
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Das ist alles soweit spaßig und musikalisch gut gemacht, wenngleich die großen Kracher, die spritzig-wütenden Ohrwürmer, welche die oben genannten Bands zuhauf in petto haben, ausbleiben.
Daher positionieren sich SATAN WORSHIP letztendlich in der zweiten Reihe guter Genre-Bands, die zwar authentisch wirken und mit Leidenschaft zu Sache gehen, unterm Strich aber kaum Eigenheiten und damit auch wenig künstlerischen Mehrwert mitbringen, weswegen der Griff ins Plattenregal doch eher zu den genannten Bands oder anderen Wilden jüngeren Datums geht (HELLRIPPER, MIDNIGHT, KETZER, um mal ein Trio-Infernale zu nennen…).
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FAZIT: Als spaßiger Appetithappen für den schnellen Hunger auf Black-Thrash macht „Satanik Overdose Of Hell“ eine gute Figur, wenngleich sich der wirkliche Sättigungsgrad kaum einstellen will. Dazu klingen SATAN WORSHIP hier einfach ein bisschen zu geschliffen, bzw. wirkliche Ausreißer oder Hits fehlen noch. Trotzdem ist das Album unterm Strich eine ordentliche Genre-Leistung.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.03.2024
General Leatherface Perkele
General Leatherface Perkele
Max the Nekromancer, Marck The Grave Digger Rapist
Papa Jupiter
Folter Records
41:42
29.09.2023