Mit je fünf Songs teilen sich die Amis SATHANAS und ihre polnischen Brüder im Geiste von DEATHEPOCH den Platz auf dieser Split. Dass beide Bands im Black/Death-Sektor beheimatet sind, sollte angesichts des Titels und des Artworks kaum verwundern.
Wirkliche Verwunderung bleibt auch im Fall der Musik auf „Hellspawn Hegemony“ aus. Denn auch wenn hier die Blasphemie zum Credo erklärt wird, ist das alleine noch kein Garant für herausragenden Schwarz- bzw. Todesmetall. SATHANAS machen mit ihren fünf Tracks den Anfang und lassen mit Titeln wie „Hail Lucifer“ oder „Jaws Of Satan“ kaum einen Zweifel an ihrer thematischen Ausrichtung. Hier wird der Herr der Hölle in all seinen Facetten gewürdigt.
Klanglich rumpeln die Herren nach Herzenslust durch die schwarze Botanik und vermengen Stilelemente aus Black- und Death Metal mit einer gewissen Thrash-Würze. Der insgesamt etwas stumpfe Sound tönt authentisch roh, wenn auch das Songmaterial nicht weltbewegend ausfällt.
Einziger Ausfall diesbezüglich ist der Abschluss „To Bring The Sabbath“. Das Stück klingt nicht nur eine Ecke differenzierter und somit schärfer, auch die Atmosphäre deutet plötzlich an, dass die Herren doch erheblich direkter agieren können, als es die vorherigen Stücke verheißen.
DEATHEPOCH ziehen im Anschluss mit schiefem Spieluhrklimpern in diese Split ein, nur um dann umso bestialischer drauflos zu metzeln. War-Metal aus den Untiefen der Hölle steht auf dem Programm. Angereichert mit kalten Industrial-Elementen und verstörenden Samples wüten sich die Herren durch ihre Musik, die als klangliches Äquivalent zu einem stinkenden Schwefelbad eine passable Figur macht.
Abgesehen von manch epischem Anflug in den Gitarrenmelodien zermalmen die Industrial-Beats von Stücken wie „I.H.S“ jede falsche Hoffnung auf Streicheleinheiten und bohren sich mit stoischer Gewalt ins Ohr. Ja, Melodien sind auch vorhanden, aber von Nettigkeiten wie Harmonien kann hier keineswegs die Rede sein. Hier gibt’s auf die Fresse! Unnachgiebig und wie einem schwarzen Schlick entsteigend bricht die Hölle über den Hörer herein.
So findet sich in Stücken wie „D.W.“ oder „B.T.K“ auch die eine oder andere Panzerfahrer-Qualität, aber dank chaotischer Gitarrensoli, oder den erwähnten Industrial-Breaks wirkt die Musik auch immer mal ein Stück zerrissen. In dem Fall ist das aber kein Nachteil, denn diese Musik soll als Äquivalent zur flammenden Peitsche des Gehörnten dienen und macht unter diesem Aspekt durchaus eine passable Figur, wenngleich wirklich einprägsame Momente rar gesät sind.
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FAZIT: Welche Ausrichtung des schwarzen Gehämmers einem letztendlich eher bekommt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Unterm Strich liefern auf „Hellspawn Hegemony“ sowohl SATHANAS als auch DEATHEPOCH soliden Finsterstoff ab, der aber bei eingehender Betrachtung kaum Welten bewegt, geschweige denn wirkliche Großtaten zum Vorschein bringt. Nichtsdestotrotz macht diese Split als Zwischendurch-Happen für finstere Musikzeitgenossen eine passable Figur.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.01.2024
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