Zurück

Reviews

Saxon: Hell, Fire and Damnation

Stil: Heavy Metal

Cover: Saxon: Hell, Fire and Damnation

<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/5945b4668bd74fa0be819c667118fbc6" width="1" height="1" alt=""> SAXONs erste Studioaufnahmen ohne ihren Gitarren-Veteran Paul Quinn - der von niemand Geringerem als Diamond-Head-Kopf Brian Tatler ersetzt wird - bestätigt vor allem eine Beobachtung, die man nicht erst in jüngerer Zeit gemacht hat: Die britischen Metal-Urgeteine sind unverwüstlich, 2024 aber sogar nicht bloß gut, sondern wieder sehr gut.

<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/UvJ1T_tGSBc?si=exgSXn9oCxsvcwM6" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>

Schon das Artwork von "Hell, Fire And Damnation" deutet auf einen wiedergefundenen Biss hin, der nach der Jahrtausendwende nicht immer vorhanden war. Gefühlt (von diesem Schreiber) ist die neue Platte der Band ihre stärkste seit dem ähnlich kraftvollen und vorwärts preschenden "Unleash the Beast" (1997), gleichwohl sie auch ihre ruhigen Momente hat. Andy Sneaps Handschrift als Co-Produzent und Endveredler (Mix, Mastering) trägt nichtsdestoweniger dazu bei, dass Metal im 46. Jahr des Bestehens der Gruppe ganz groß geschrieben wird.

So tritt das von einem spitzen Schrei eingeleitete Titelstück ungeachtet seines elegischen Refrains ordentlich Popo - genauso wie später 'Kubla Khan And The Merchant Of Venice', ganz zu schweigen von der Speed-Dampframme 'Fire and Steel' oder dem stampfenden 'Pirates Of The Airwaves', die eher an jüngere Accept denken lassen als an altehrwürdiges British Steel, wo man eher den mit gediegener Bridge veredelten Melodic-Rocker 'Madame Guillotine' oder das drückende 'There’s Something In Roswell' (gewinnt gerade durch Frontmann Biff Byfords Gesangsperformance enorm an Drive) verorten würde.

Saxon setzen immer wieder atmosphärische Zwischentöne mithilfe unverzerrter Gitarren und gefühlvoller Leads. "Hell, Fire And Damnation" ist abermals sehr kompakt, weist aber keinerlei Ideenarmut auf, wie sie der Vorgänger "Carpe Diem" (2022) an einigen Stellen verzeichnete. Sogar hinten raus, wo auf früheren Alben immer mal wieder ein, zwei Stinker zu finden waren, punkten die Englishmen, vor allem mit der akustischen Planierraupe 'Witches of Salem'.

FAZIT: SAXONs 25. (!) Studio-LP ist eine ihrer besten seit Jahren. Gerafftes Songwriting trifft auf einen hervorragend aufgelegten Sänger, der sich etliche Hooks von den Stimmbändern leiert, und bei aller Geradlinigkeit facettenreiche Gitarrenarbeit, die lange Freude an "Hell, Fire And Damnation" garantieren.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.01.2024

Tracklist

  1. 1. The Prophecy
  2. 2. Hell, Fire And Damnation
  3. 3. Madame Guillotine
  4. 4. Fire And Steel
  5. 5. There’s Something In Roswell
  6. 6. Kubla Khan And The Merchant Of Venice
  7. 7. Pirates Of The Airwaves
  8. 8. 1066
  9. 9. Witches Of Salem
  10. 10. Super Charger

Besetzung

  • Bass

    Nibbs Carter

  • Gesang

    Biff Byford

  • Gitarre

    Doug Scarratt, Brian Tatler

  • Schlagzeug

    Nigel Glockler

Sonstiges

  • Label

    Silver Lining / Warner

  • Spieldauer

    42:24

  • Erscheinungsdatum

    19.01.2024

© Musikreviews.de