„Under Disheartening Skies“ ist nach „Deformation” aus dem Jahr 2017 das zweite Album der Finnen SCARS OF SOLITUDE, die ihre Musik als Melodic Metal beschreiben. Ich würde sagen, es ist eher Rock mit Progrock-Einschlag und einigen Metal Referenzen.
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Die (beiden) Gitarren rocken und riffen ordentlich, die Drums sind punchy, knallen gut und der Bass sorgt für zusätzlichen Druck. So weit, so gut. Aber was vor allem heraussticht, ist die Stimme des Frontmannes TUOMO LUALAINEN, die an VILLE VALO erinnert und den Songs eine leicht düstere, fast schon symphonische Note verleiht. Man höre nur mal in den „Luna“ rein, das auch auf einer HIM-Scheibe zu finden gewesen sein könnte. Insgesamt sind alle Kompositionen eher unaufgeregt, tiefer gestimmt und Mid-Tempo. Bei den Arrangements wurde offensichtlich viel Wert darauf gelegt dem Gesang genug Raum zu lassen, dass sich die Stimme (und Stimmung) bestens entfalten kann. „Games Of Thrones“ kommt zunächst fast Pop-mäßig daher und erinnert an SUNRISE AVENUE. (Okay, sind ja Landmänner und man konnte sich dieser Band in Finnland vermutlich nicht entziehen.) Hier macht dann allerdings das interessante Gitarrensolo und ein eher prog-rockiges Outro den Unterschied.
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Auch der Titeltrack „Under Disheartening Skies“, eine ruhige Nummer mit einem sphärischen Gitarrensound, hat schon fast was Progrock-haftiges, was wieder mal dem Gitarrenspiel zu verdanken ist. „Phantom Pain“ ist dann musikalisch wieder eine eher mainstreamige (AOR-)Nummer, die abermals die Kurve durch den Gesang von TUOMO LAULAINEN kriegt.
Wo der Metal ist? Oft finden sich in den Mittelteilen der Songs metallische Headbanger Riff-Passagen, gerne untermalt von 16tel Kick-Drums wie bei „FOMO“ oder „Even Angels Will Fall“, die die Songs musikalisch aufrütteln und kurz aus ihrer melancholischen Düsternis herausholen.
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FAZIT: Mit „Under Disheartening Skies“ legen die Finnen SCARS OF SOLITUDE ein von der Grundtendenz eher ruhiges Rock-Album mit progrockigen Elementen und Metal-Referenzen vor. Den Unterschied zu ähnlichen Produktionen macht die interessante, tiefe Stimme des Frontmannes TUOMO LAULAINEN, die Erinnerungen an die glamourös düster angehauchte Musik der finnischen Kollegen von HIM weckt. Wer also wissen möchte, wie HIM heute klingen könnte, der sollte in diese Scheibe definitiv mal reinhören.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.10.2024
Lassi Pollari
Tuomo Laulainen, Lassi Pollari, Niki Kuivakangas
Tuomo Laulainen, Jasper Ranta-Nilkku
Niki Kuivakangas
Inverse Records
43:00
11.10.2024