Ein instrumentales Konzeptalbum irgendwo zwischen Stoner- und Psychedelic-Rock, das von einer Odyssee im Seetangwald handelt. Kein Wunder, dass SCHUBMODUL weniger monoton klingen, als es die Stoner-Ansätze zunächst vermuten lassen. Denn in so einer Unterwasserwelt gibt es viel zu entdecken.
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Passend dazu gefallen die Stücke sowohl mit Gitarrenkraftmeierei (u.a. in „Emerald Maze“), als auch mit sanfter Stimmungsmache, die an kühle Meeresbrisen oder seichte Strömungen am Ozeanboden gemahnt („Renegade One“).
Gleichwohl wird hier nie nur ein Element bedient, sondern SCHUBMODUL verbinden in allen Stücken oszillierende Melodien mit kraftvollem Groove, der den Stoner Rock-Anteil unterstreicht.
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Dabei beweisen die Musiker ein Händchen für Dramaturgie und füllen auch einen Beinahe-Neunminüter wie „Silent Echoes“ mit Leben. Interessant ist dabei, dass die Musik auch ohne Gesang immer wieder echte Ohrwurmqualitäten offenbart und sich die Melodien der Gitarren zügig im Hirn einnisten. Dieser Umstand ist in erster Linie dem dramaturgischen Geschick der Herren zu verdanken, denn auch ohne Gesang erweisen sich die Stücke zügig als raffiniert komponierte Kniffe, welche die Unterwasserreise, die das Cover suggeriert, wie als kleinen Film vor dem inneren Auge ablaufen lassen.
Ganz so verloren, wie es der Titel glauben machen will, sind also weder die Musik noch der Hörer.
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FAZIT: SCHUBMODULs „Lost In Kelp Forest“ ist eine spannend gemachte Instrumentalreise durch eine Unterwasserwelt, die sich jeder Hörer selbst vor seinem inneren Auge zusammenreimen kann. Dass es dabei mal rauer und kraftvoller zugeht, während an anderer Stelle der Komfort der Strömung seinen Dienst vollziehen darf, indem er den Hörer einfach davonträgt, liegt in der Natur der Sache.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.04.2024
Nils Stecker
Fabian Franke
Christoph Kellner
Tonzonen Records
42:49
23.02.2024