Auf „Perception“ ändern SCORCHED OAK wenig an ihrer Grundausrichtung. Hier steht immer noch ausladender Stoner Rock mit Hang zu weitläufigen Instrumentalausflügen auf dem Plan. Allerdings legt das Trio diesmal einen Tick mehr Wert auf die Detailarbeit, wodurch sich dieses Album immer tiefer in sich selbst verliert.
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Dabei schälen sich aus dem großteils schwer groovenden Material immer wieder melodische Feinheiten heraus, wodurch epische Brecher wie „Mirrors“ vor allem ob ihrer Dynamik gefallen und eine Menge gegensätzliche Energie in sich vereinen. Ähnliche Qualitäten bringt das Zwiegespräch „Relief“ mit. Die Laut/leise-Dynamik des Stücks sorgt für einen angespannten Charakter, der durch das getragene Riffing verstärkt wird und im Zwiegesang der beiden Frontleute einige turbulente Momente offenbart.
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In diesen zweistimmigen Gesängen wird zwar deutlich, dass die Damenstimme die Herrn in puncto Volumen und Emotionalität locker in die Tasche steckt, aber die Mischung macht’s. Wobei sich unterm Strich eine andere Nummer als die mächtigste des Albums behauptet: „Oracle“ ist mit achteinhalb Minuten Spielzeit nicht nur der längste Song auf „Perception“, sondern reizt die Bandbreite zwischen spacigen Psychedelica und erdigem Breitbein-Riff auch gehörig aus. Daraus ergibt sich ein schweißtreibendes Stück, dessen Dynamik eine ganze Zeit lang nachhallt, was in diesem Fall auch exemplarisch für die gesamte Platte ist.
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Die abstrakte Ästhetik des Artworks, die apokalyptischen Texte und die dräuende Musik, die immer gezielt ins Herz trifft, vermengen sich auf „Perception“ zu einem energiegeladenen Soundcocktail zwischen Psycho-Fuzz, hartem Stoner Rock und einer gewissen Leichtigkeit, ab und an sogar einer sphärischen Komponente, die dem Gesang der Frontlady geschuldet ist (nachzuhören u.a. im treibenden Hidden Track „Wizard“).
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FAZIT: Auch auf „Perception“ sind SCORCHED OAK weit davon entfernt das Stoner-Rock-Genre zu revolutionieren. Das wollen sie auch gar nicht. Und doch bieten u.a. die Gesänge eine Menge Raum für Feinheiten, die den Wüstensand des Genres durch die Luft wirbeln lassen, während das doomige Metall seine schweren Fußstapfen in den Sound der Band drückt. Das abwechslungsreiche Songwriting tut sein Übriges und bestätigt das Potenzial der Band.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.04.2024
Eigenproduktion
46:10
22.03.2024