Zurück

Reviews

Sissies: Cockroach Swing

Stil: Doom- und Stoner-Punk

Cover: Sissies: Cockroach Swing

Mit Musik, die über eine Zeitspanne von sechsundzwanzig Jahren entstand, machen die Hamburger Doom-Punks SISSIES wieder auf sich aufmerksam. Viele werden wohl auch erst durch „Cockroach Swing“ auf die Band aufmerksam werden.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/6y_Gz_GCTeg?si=jgrYO44W8MMQxY3Q" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Soundtechnisch trifft’s die Umschreibung als Stoner-Doom-Punk doch recht gut. Es knarzt an allen Ecken und Enden, wobei die Attitüde alles andere als reinlich ist (klar, wer Kakerlaken aufs Cover packt, schert sich wohl eher weniger um Sauberkeit). Dass das Material dabei Rock'n'Roll durch und durch ist, wird bereits nach den ersten Tönen des Titelstücks klar.
Denn es riffrockt von vorne bis hinten.
Der Bass wummert, dass es eine Freude ist und der Gesang klingt charmant kaputt.
Kaum ein Song bricht allzu sehr aus der Genre-Verortung der Band aus, wenngleich das Pendel mal etwas mehr gen doomiges Punk-Chaos tendiert („Nordsee“), oder an anderer Stelle HELLACOPTERS und SMOKE BLOW als Einflüsse erkennen lassen („Bruce Lee ihm sein Grab“).
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/P8pPOP76xxw?si=Gf_R0HoBdqWSMEoO" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

Songs wie „Protest“ oder „5 Reasons“ suhlen sich dann nach Herzenslust in Doom-Punk-Gefilden, die (logisch) BLACK SABBATH und Konsorten als Einflüsse deutlich werden lassen.

Unterm Strich ergibt sich aus diesem Soundgebräu ein spaßiges Arschtritt-Album, das zwar Punk und Stoner als Label aufgedrückt bekommt, aber auch ohne Weiteres als High-Energy-Gitarrenmusik mit dicker Dreckschicht deklariert werden kann.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/E-dDI-ZMpOc?si=UD2GRi-XMkJdAUAK" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

FAZIT: Ob „Cockroach Swing“ jetzt ein Comeback-Album der SISSIES ist oder eine Art Werkschau darstellt, ist sicherlich diskutabel. Für die Musik ist es letztendlich unerheblich, denn die tritt dem Hörer ohne Kompromisse in den Arsch, wenngleich eine Vorliebe für Knarz-Sounds von Vorteil für den Genuss dieser guten halben Stunde Lauschmassage ist.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.10.2024

Tracklist

  1. Cockroach Swing
  2. Bloodlust
  3. Bruce Lee ihm sein Grab
  4. No Peguntas
  5. Nicht lang Fackeln im Sturm
  6. Protest
  7. Nordsee
  8. She Junk of the Week
  9. Black
  10. 5 Reasons

Besetzung

  • Bass

    Jörg Bantin

  • Gesang

    Nico Kozik, Frederik Mohrdiek

  • Gitarre

    Fredrik Sterzel, Frederik Mohrdiek

  • Schlagzeug

    Philipp Kampff

Sonstiges

  • Label

    Waxlife Records

  • Spieldauer

    36:32

  • Erscheinungsdatum

    03.05.2024

© Musikreviews.de