SOPHIE CHASSÉE aus Neuss legt mit „Attachment Theory“ bereits ihr fünftes Album vor. Bekannt ist die Künstlerin auch als Live-Bassistin von ANNENMAYKANTEREIT, aber wie die vier beherrscht sie die sechs Saiten ebenfalls meisterhaft. Und wie.
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Also fangen wir mit dem Gitarrenspiel an, genauer gesagt, dem Spiel auf der akustischen Gitarre. Auf „The Last Journey Of The Wren” beweist CHASSÉE eindrucksvoll welche Töne, Harmonien und Rhythmen sie diesem Instrument meisterlich zu entlocken weiß. Nur die Gitarre solo, sonst nichts, was das das Herz eines jedes AL DI MEOLA Fans erfreut. Auf dem Album verwendet CHASSÉE unterschiedliche und teilweise ungewöhnliche Gitarren-Stimmungen, die sich auch im Booklet nachlesen lassen (für alle, die die Songs nachspielen wollen und an den Akkorden verzweifeln).
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Aber damit nicht genug: Singen kann sie auch, und das ebenfalls beeindruckend. „User Not Found“ ist ein Beispiel hierfür: Sparsam instrumentiert, primär Gitarre und Gesang, was die warme Stimmfarbe der Künstlerin eindrucksvoll zur Geltung bringt. Das virtuose Finger-Picking ist der Grundbaustein aller Songs, deren Instrumentierung insgesamt eher sparsam und songdienlich gehalten ist und somit der Stimme (und Stimmung) Raum lässt. Leicht poppig entspannt geht es auf Songs wie „What Father’s Do“ und „Don’t Give A F***“ zu, das lässig vor sich hingroovt.
Apropos „Don’t Give A F***“: Thematisch stehen Beziehungen im Mittelpunkt des Albums, vor allem gescheiterte mit liebreizenden Titeln wie „Bury You Alive“ oder „User Not Found“. Wenn man nicht auf die Texte achtet, würde man sich leicht von der eher entspannten und teilweise fröhlichen Musik in die Irre leiten lassen.
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FAZIT: Auf „Attachment Theory“ demonstriert SOPHIE CHASSÉE beindruckend, welche Klänge man einer akustischen Gitarre entlocken kann. Dazu eine schöne warme Stimme, die an SUZANNE VEGA oder GABRIELLE erinnert und zu verzaubern weiß. „Attachment Theory“ bietet zehn Songs, die alle leicht beschwingt daherkommen und zum entspannten Zuhören einladen. Fast zum Träumen - wären da nicht die Texte von Beziehungen und welch unschönes Ende diese nehmen können. „Attachment Theory“ halt.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.09.2024
Sophie Chassée
Sophie Chassée
Sophie Chassée
Sophie Chassée, Jonas Axt
Thorsten Reinbott
Ségolène de Beaufond (Geige), Ella Rohwer (Cello), Carla Kölnner (Streicherarrangements), Peter „Jem“ Seifert (Perkussion, Program), Tim Richter (Perkussion)
ROOF Records
37:26
06.09.2024