Von völlig neuen Maßstäben im Modern-Metal-Genre kann auch bei TENSIDEs neustem Streich „Come Alive Dying“ nicht die Rede sein. Allerdings fällt die Trefferquote der Münchner diesmal erstaunlich hoch aus, vorausgesetzt der geneigte Hörer kann mit modernem Hartmetall zwischen Groove und Eingängigkeit etwas anfangen.
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Irgendwo im Grenzbereich der Genres Metalcore, Melodic Death Metal (die Gitarrenmelodien) und Pop-affiner Eingängigkeit (vor allem in den Refrains der Songs) zimmern sich die Herren ihre Nische zusammen, die sie sich zwangsläufig mit ihren Landsmännern von den EMIL BULLS teilen müssen (nachzuhören u.a. im famosen Melancholiker „Pitch & Gold“).
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Ist man der stilistischen Glattheit nicht überdrüssig, dann täuscht der Eindruck nicht, dass TENSIDE diesmal eine ganze Menge potenzieller Hits auf Platte gepresst haben. Da wären u.a. „Darkness To Blight“, dass in puncto Gitarrenarbeit und Atmosphäre die erwähnten melodischen Death-Metal-Einflüsse auskostet, oder auch „Impending Doom“, bei dem an der Gitarrenfront gar die Giganten von PARKWAY DRIVE als Inspiration um die Ecke lugen.
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Bis zur Liga der Australier ist zwar noch ein gewisser Weg zu gehen, aber ohne Zweifel haben TENSIDE hier ein abwechslungsreiches Stück modernen Metals an der Hand, was sich in livetauglichen Berg- und Talfahrten wie „Pretty Lonesome“ (eingängig wie noch was) oder auch dem Hook-Feuerwerk „Silence Is Betrayal“ niederschlägt. Mit „Transcend“ gibt’s kurz vor Schluss einen potenziellen Moshpit-Bouncer, ehe „Dust Of The Bereaved“ nochmal eine gehörige Portion Melancholie draufpackt und mit seinem schmissigen Refrain überzeugt.
„Vengeance“ macht als von atmosphärischen Strophen getragener Schwarzmaler den Sack zu und gefällt durch einen gewissen Storytelling-Charakter, der „Come Alive Dying“ stimmig beschließt.
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FAZIT: Mit „Come Alive Dying“ gehen TENSIDE den Schritt in Richtung Modern Metal konsequent weiter und liefern ein atmosphärisch stimmiges sowie musikalisch durchdachtes Werk zwischen großen Refrains und harten Riffs ab. Darüber hinaus birgt das Album einiges Potenzial für wachsende Hitqualitäten, die sich wohl vor allem in der Live-Situation herausstellen dürften.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.01.2024
Jonas Hölscher
Daniel Kuhlemann, Michael Klingenberg, John Henry
Daniel Kuhlemann, Michael Klingenberg
Johannes Jörg
Ivorytower Records
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19.01.2024