Zurück

Reviews

Terminal Sun: All That Will Burn Is Already On Fire

Stil: Dark Extreme Metal

Cover: Terminal Sun: All That Will Burn Is Already On Fire

Sicher fassen TERMINAL SUN mit dem Albumtitel und dem Artwork von „All That Will Burn Is Already On Fire“ den scheinbaren Irrsinn unserer Zeit passend in Bild und Wort. Und auch ihre Musik lässt keinen Spielraum für Nettigkeiten oder positive Gedanken. Was die Band als Dark Extreme Metal anpreist bedient sich Einflüssen aus Genres wie Death Metal und peppt diesen mit mancher Post-Metal-Anleihe auf.
Zusätzlich schleichen sich immer wieder elektronische Elemente bzw. sich wiederholende Motive in die Songs ein, zu denen eine Art düster gebellter Sprechgesang ertönt, der in manchen Momenten Assoziationen zu Bands wie SAMAEL zulässt (u.a. in „Metamorph“). Der Titeltrack hingegen stampft mit einer Art „Sturm und Drang“-Stakkato aus den Boxen und exerziert metallische Kälte und pessimistische Stimmung in Reinform. Da können auch die vereinzelten Melodien nichts daran ändern.
<br><center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Ur0pltq8SDc?si=0sjCOhi3O0bfZLG3" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></center></br>

„The Spirit of Dark and Lonely Water Part I & II“ vereint ein depressiv-mürrisches Spoken Word-Intro (Part I) mit einem bedrohlich anwachsenden Schwermut-Metaller der sich zwischen Black Metal-Atmosphäre (das grelle Keifen) und tonnenschwerem Todesblei in die Nesseln setzt. Aufhorchen lässt dabei u.a. die Bassarbeit, die gut hörbar in die Soundmitte gemischt wurde und das Gefühl von Schwere und Verzweiflung unterstreicht.

Mit ähnlicher Stimmung, aber anderen Mitteln geht „Fragments“ ans Werk.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 100%; height: 120px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=2695323464/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/tracklist=false/artwork=small/track=4213853797/transparent=true/" seamless><a href="https://terminalsun.bandcamp.com/album/all-that-will-burn-is-already-on-fire">All That Will Burn Is Already On Fire von Terminal Sun</a></iframe></center></br>

Stoische Drums und Riffs gemahnen stimmungsmäßig an eine EBM-Band, die sich an extremem Metal versucht, was eine sehr eigene Atmosphäre zur Folge hat. Für eine ebensolche sind auch die heiseren Gesänge maßgeblich mitverantwortlich. Denn bevor „The Space Between Two Deaths“ am Ende fast sowas wie melancholischen Melodic Death Metal zitiert, schleppt sich das erwähnte „Fragments“ zwischen traumatischer Lebenskrise und Sinnsuche voran, ohne einen sicheren Ausgang zu erwarten. Dieser emotionale Schwebezustand fasst TERMINAL SUNs Musik im Grunde passend zusammen.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=2695323464/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/transparent=true/" seamless><a href="https://terminalsun.bandcamp.com/album/all-that-will-burn-is-already-on-fire">All That Will Burn Is Already On Fire von Terminal Sun</a></iframe></center></br>

FAZIT: TERMINAL SUN haben mit „All That Will Burn Is Already On Fire“ ein beklemmendes Stück extremen Düster-Metals eingetütet, das seinem Titel entsprechend aufwühlt und zugleich zermürbt. Über einer todesmetallischen Basis strecken die Musiker ihre Fühler immer wieder in unterschiedliche Stilrichtungen dunkler Musik aus, wodurch sich ein spannendes und streckenweise recht unvorhersehbares Debütalbum ergibt.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.08.2024

Tracklist

  1. Catastrophic Error
  2. AZ-5
  3. The Liquidators (and the liquidation of the consequences of the Chernobyl accident)
  4. Metamorph
  5. MacReady's Last Stand
  6. All That Will Burn Is Already On Fire
  7. The Spirit of Dark and Lonely Water Part I
  8. The Spirit of Dark and Lonely Water Part II
  9. Fragments
  10. Parallels
  11. The Space Between Two Deaths

Besetzung

  • Bass

    Kevin Johnson

  • Gesang

    Simon Lee

  • Gitarre

    Gary Spooner, Adam Walker

  • Schlagzeug

    Daryl Bishop

Sonstiges

  • Label

    Eigenproduktion

  • Spieldauer

    54:54

  • Erscheinungsdatum

    06.07.2024

© Musikreviews.de