Arschtritt Rock'n'Roll trifft auf Soul, der mit einer gewissen Punk-Attitüde dargeboten wird. Was abgefahren klingt, lässt sich mit dem Albumtitel „Heavy Steady Go!“ doch recht passend auf den Punkt bringen.
Die Kalifornier THE BELLRAYS spielen Sonnenscheinmusik, der aber doch ein gewisser Dreck, eine Art Verruchtheit, anhaftet, die sich nicht nur im kraftvollen Gesang von Frontfrau Lisa Kekaula heraushören lässt.
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Die Rhythmusfraktion zelebriert Rock'n'Roll in Reinform, was eben auch bedeutet, dass sich hier und da Blues-Einflüsse oder ein Schuss Punk-Würze heraushören lassen. Da klingt ein Stück wie „One More Night“, gar nach einer weniger kaputten Version von MOTÖRHEAD.
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Der Rock'n'Roll findet auch im Country-Blues-Verschnitt „Down On My Knees“ seinen Platz (man beachte die Gitarrenarbeit), während „All the Rage“ reichlich angespannt aus den Boxen knarzt.
Doch egal welche Qualität den jeweiligen Songs vorwiegend zu eigen ist, in Gänze zeichnet sich „Heavy Steady Go!“ durch eine spritzige, fast naiv wirkende Energie aus, die Rock'n'Roll als Lebemann-Musik, als Adrenalinspritze gegen den grassierenden Lebensverdruss zelebriert.
Der knackige Einminüter „C’mon“ könnte daher sowohl als Aufruf, als auch als Motto von THE BELLRAYS verstanden werden. Denn es muss schließlich weitergehen und es wird weitergehen, notfalls wird da auch bei schwüler Hitze zu knarzendem Blues mit dem Wolf getanzt („Wolf’s Sun“).
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FAZIT: THE BELLRAYS klingen auf „Heavy Steady Go!“ lebensfroh und aufgeweckt. Rock'n'Roll scheint für die Band weniger Musik als eine Lebensgefühl zu sein, was sich auch heraushören lässt. Positiv-spritzige Lebemann-Musik? In diesem Fall trifft’s diese Umschreibung recht gut.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.10.2024
Mark Cisneros, Nico Miles
Lisa Kekaula
Bob Vennum
Ron Miller, Craig Waters
Sweet Gee Records
33:23
30.08.2024