THE COFFINSHAKERS bringen es mit „Graves, Release Your Dead“ sage und schreibe auf drei Alben seit 1998. Gut, blanke Knochen, die normalerweise im Erdreich schlummern, brauchen sicher ihre Zeit, um sich warm zu laufen und auf Betriebstemperatur zu kommen, für knappe dreißig Jahre Bandgeschichte ist der Output der Sargschüttler aber doch überschaubar.
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Der Qualität tut das keinen Abbruch, denn zwischen whiskeyschwangerem Horror Country, Folk, Bluegrass und Blues machen diese Herren eine gute Figur. Die manchmal etwas überspitzten Gruselszenarien der Texte regen dabei eher zum Schmunzeln an, anstatt einem die Angst in den Nacken zu pflanzen, allerdings ist eine, nicht zu verachtende, Düsternis über die gesamte Spielzeit auszumachen.
Da passt auch der ab und an etwas eintönige Gesang perfekt ins Bild. Denn zwischen Americana-Klängen, Whiskeydampf und nächtlicher Schwärze gewinnt diese Musik vor allem durch ihre Atmosphäre. Egal, ob da dem „Prince of Darkness“ (nein, wohl eher nicht OZZY OSBOURNE) gehuldigt wird, oder ob am Ende „The Great Silence“ jeden unweigerlich einholt: Als akustischer Spuk-Trip durch Genres wie Country, Americana, Bluegrass, aber auch Horrorpunk (die Ästhetik) macht „Graves, Release Your Dead“ viel Spaß.
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FAZIT: Irgendwo zwischen vertonter Coolness, Grufti-Ästhetik und whiskeyschwangerer Roots-Musik rufen THE COFFINSHAKERS zum Tanz mit den Toten auf. Ob „Graves, Release Your Dead“ ebenjene wirklich wieder auf die Beine bringt, ist zwar fraglich, als Horror-Country-Album macht das Teil aber eine gute Figur.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.01.2024
Joe Undertaker
Rob Coffinshaker
Rob Coffinshaker, Fang
Andy Bones
Svart Records
37:22
15.09.2023