Endlich ist es so weit und alle begeisterten Vinyl-Freunde aus dem Umfeld von BLACK SABBATTH und DEEP PURPLE werden beglückt in die Hände klatschen, denn erstmals erscheint die 2005 veröffentlichte „Fused“-Album des Gitarristen von BLACK SABBATH, Tony Iommi, und des Sängers von DEEP PURPLE, Glenn Hughes, auf schwarzem (und limitiert auf farbigem) Vinyl. Genau da gehört es auch hin, weil beide Musiker auf diesem Album musikalisch zugleich die Aura ihrer Stamm-Bands wiederaufleben lassen.
Über <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2024/Iommi/Fused-Reissue/" target="_blank" rel="nofollow">die CD-Ausgabe des Albums</a> hat sich unser Kollege Schiffmann bereits umfassend und ausführlich – sowie mit der entsprechenden Bewunderung, welche dieses Album verdient – ausgelassen, aber auch auf diese Vinyl-Veröffentlichung verwiesen, zu der unbedingt folgendes noch festgestellt werden sollte: „Fused“ ist eigentlich das zweite Solo-Album von Tony Iommi (unter dem Namen IOMMI), wobei explizit schon auf dem Platten-Cover auf die gemeinsame Mitarbeit von Sänger Glenn Hughes, von 1973 bis 1976 die bekannte DEEP PURPLE-Röhre („Burn“, „Stormbringer“ und „Come Taste The Band“) verwiesen wird, der Mitte der 1980er-Jahre kurzzeitig für BLACK SABBATH hinterm Mikro stand und bereits auf dem eigentlich als IOMMIs ersten Solo-Album gedachten „Seventh Star“ sang, das dann aber 1986 als Album von BLACK SABBATH veröffentlicht wurde.
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Die Doppel-LP besticht neben dem sehr guten Sound auch durch eine gelungene Aufmachung im Gatefoldcover. Erstmals ist diese LP-Edition auf blauem Vinyl erhältlich, wobei die letzte LP-Seite ausschließlich aus drei Bonustracks besteht, die allesamt locker die Qualität der offiziellen Aufnahmen halten, die wiederum auf eine geschickte Kombination aus Hardrock, Metal und Soul setzen, dabei aber auch Hymnisches nicht vernachlässigen, wobei besonders Gänsehaut-erregend „Deep Inside A Shell“ ist. Und bei einer Doom-Nummer wie „Grace“ lassen BLACK SABBATH überdeutlich grüßen!
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Im Inneren des Gatefoldcovers von „Fused“ entdeckt man ein ganzseitiges Foto der beiden Musiker und, wenn man die LPs den Innentaschen entnimmt, zwei bedruckte Innenhüllen, auf denen sich alle Texte befinden, wodurch die Vinyl-Ausgabe besonders hochwertig ausgefallen ist.
Selbst die Texte der drei Bonusstücke wurden hierbei nicht übersehen, wobei besonders das abschließende „The Innocence“ besticht, das bedrohlich Klage erhebt, wenn es darin heißt: „Ich bin unschuldig und ich werde nie vergeben. Ich bin blind, doch ich sehe genau, was du für einer bist...“ Da genießen wir besser den letzten, das Doppel-Album abschließenden Song und sind froh darüber, dass uns IOMMI & HUGHES nicht auf dem Kieker haben.
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Mindestens genauso hochwertig wie die ganze Vinyl-Verpackung und farbige Gestaltung ist summa summarum auch die Musik auf „Fused“, welche deutlich metallischere Züge als <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2024/Iommi/The-1996-DEP-Sessions-Reissue/" target="_blank" rel="nofollow">„The 1996 DEP Sessions“</a> annimmt und fast locker als ein BLACK SABBATH-Album der Marke „13“ durchgehen könnte.
Selbst ein Glenn Hughes präsentiert sich auf der absoluten vokalen Meisterhöhe und besticht in den ruhigen wie schreienden Momenten rundum, während IOMMIs Gitarren-Eskapaden wiederum jenseits jeglicher Vorstellungskraft liegen, egal ob finster oder kreischend.
Sicher gilt bei vielen Fans in diesem Sinne für „Fused“ genau das Gleiche wie für den letzten, gut 9 Minuten langen Song des Albums (bevor die Bonus-Seite eröffnet wird): „I Go Insane“. Es ist tatsächlich zum Verrücktwerden, was einem hier geboten wird.
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FAZIT: Für dieses FAZIT überlasse ich nur zu gerne Kollegen Schiffmann das Wort, denn besser als er kann man die Wirkung von „Fused“ nicht wiedergeben – nur so viel: Diese Doppel-LP ist absolut lohnenswert und sollte für alle Freunde der schwarzen (oder heutzutage auch bunten) Scheiben unverzichtbar sein, denn: „'Fused' von TONY IOMMI & GLENN HUGHES ist ein modernes Doom-Album, das von IOMMIs unverkennbarer Gitarren-Handschrift geprägt und von Glenn Hughes ebenfalls unvergleichlicher Stimme veredelt wird. Unter den Songs befinden sich einige Knaller und keine Stinker, der Re-Release mit drei weiteren Tracks aus den Sessions ist somit nichts weniger als ultimativ und ruft eine gern übersehene Platte zurück (oder erstmals) ins Bewusstsein.“
Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.11.2024
Glenn Hughes, Bob Marlette
Glenn Hughes
Tony Iommi
Bob Marlette
Kenny Aronoff
Bluefame Ltd./BMG
63:04
01.11.2024