Der in Österreich geborene und in Texas lebende Gitarrist und Songschreiber ULRICH ELLISON hat als Gewinner dreier „Downbeat“-, eines European-Blues- sowie dreier Austin-Music-Awards in der internationalen Rock- und Bluesszene bereits für Aufmerksamkeit gesorgt. Überdies hat der Grazer vor drei Jahren mit seinem achten Album „Power Of Soul (A Tribute To Jimi Hendrix)“ einen überzeugenden Nachweis für sein instrumentales Können geliefert.
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Ellisons neues Album „Momentum“ ist nun allerdings eine durchwachsene Angelegenheit, eine auf Rock, Pop und Blues basierende Melange europäisch-amerikanischer Prägung, zuweilen nicht ganz stilsicher und jedenfalls Lichtjahre entfernt von den im PR-Bulletin angeführten Vergleichen mit legendären Trios wie Cream, The Jimi Hendrix Experience oder The Police. Das Werk ist Beispiel für den Fakt, dass drei hervorragende Musiker im Verbund nicht zwingend ein Powertrio bilden.
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Dabei finden sich unter den zwölf Ellison-Originalen aber eine Handvoll interessanter und hörenswerter Songs. Da ist das dynamische „Do What Your Mama Says“, in dem die Gitarre von der Leine gelassen wird, rockt, singt und swingt und sich nach einem neckischen Break nur schwer wieder einkriegen kann. „Rhythm Is The Healer“ und „Lost In The Shuffle“ sind gradlinige Rocker, „Things That I Love About You“ dagegen jazzig, funkig und überdies mit bemerkenswerten Saiten- und Tasten-Soli.
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Die beste – und differenzierteste – Gesangsleistung ist im Liebeslied „Light Of My Sky“ zu hören. Ellisons Stimmführung erinnert hier an Chris Whitley, und sie ist perfekt auf die instrumentale Begleitung abgestimmt. Leider trifft das nicht für das gesamte Album zu, ja, bei einigen Songs hat man den Eindruck, dass ULRICH ELLISON gegen die Instrumente ansingen muss.
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FAZIT: Wenn der Begriff „Momentum“ als ein entscheidender Augenblick, als treibende Kraft für eine positive Entwicklung verstanden werden soll, so ist der Albumtitel unzutreffend. ULRICH ELLISONs Potential kommt auf diesem Album mit der über weite Strecken überladenen Produktion nicht zur Geltung, Gitarrenspiel und Gesang versinken zu oft in Powells dichtem Keyboard-Sound. Auf Power-Trios fokussierte Bluesrock-Anhänger werden mit „Momentum“ kaum warm werden.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.11.2024
Ulrich Ellison, Jeff Botta, Bryce Powell
Ulrich Ellison
Bryce Powell
Jeff Botta, Kenny Aronoff
Blind Rope Records/Broken Silence
55:34
15.11.2024