„Lowlands“ ist das Debüt des Duos VARV, das aus dem Keyboarder Andrea Cappi und dem Drummer Francesco Manolo besteht. Im Pressetext wird die Musik der beiden als möglicher Soundtrack zu einem dystopischen Film beschrieben. Was ziemlich treffend ist.
Elektronischer Jazz ist die Grundlage, von der aus sich die Musik verzweigt.
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Es beginnt mit dem fiebrigen “Drizzle“, das Manolo rhythmisch flackern lässt, während Tastenmann Cappi sich bis in Prog-Gefilde vortastet. Das folgende „All Fullness“ ist ein atmosphärisches Nachtstück, dem Gastmusiker Matteo Pontegavelli mit flehentlichen Trompetenklängen ein besonderes Flair verleiht. „Permeability“ reiht sich zwischen den vorigen Stücken ein und lässt das E-Piano vor druckvollem Schlagzeug im Jazzclub glänzen.
Ein etwas verhuschtes elektrische Klavier prägt auch die „Childhood“, während es im Hintergrund verstörender zugeht, ohne das die einnehmende Struktur zerstört wird. „Limestone“ erinnert auf angenehme Weise an VANGELIS zu „See You Later“-Zeiten. Irgendwo zwischen Ambient, Synthie Pop und vorsichtigem Experimentieren, eine Atempause, bevor mit „White Kitten“ wilder experimentiert wird. Knapp zehn Minuten Störgeräusche, Zerfall und Abstraktion, die vom polternden “Ready Arteries“, inklusive griffigem Saxophon, wieder in Form gebracht werden. Tanzmusik für die Alphaville-Disco (Godard, nicht die „Big In Japan“-Band). „Kings Of Weno“ ist der perfekte Rausschmeißer, zu dem der Abspann des imaginierten Films abrollen können.
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FAZIT: VARV legen mit „Lowlands“ ein starkes Debüt vor, in dem die kleine Duo-Besetzung, zweimal ergänzt um Blasinstrumente, sich volltönend und gekonnt durch ein stimmungsvolles Mitternachts-Programm zwischen Jazz, Experiment, Drum’n‘(Keyboard)-Bass, Prog und Ambient-Sounds bewegt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.06.2024
Andrea Cappi
Francesco Manolo
Matteo Pontegavelli (Trompete), Daniele Nasi (Saxophon)
Off Records
54:51
24.05.2024