Französische Chansons aus deutschem Munde?
Als musikalischer Liebesbeweis an melancholische Musik und die französische Sprache macht das durchaus Sinn. In VERO NOUKs Fall kommt hierbei noch eine sehr schöne Stimmfarbe ins Spiel, die den introvertiert-romantischen Stücken sehr gut steht.
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Das ist Musik wie schwerer Wein, von leicht depressiver Natur und doch sehr geschmackvoll. Der Gesang steht logischerweise im Zentrum des Geschehens, verleiht sich selbst oft durch mehrstimmige Arrangements Volumen („Peur“), übertönt die Instrumente aber niemals.
So klingt u.a. der Abschluss „La chanson de Prévert“ wie die Vertonung eines romantischen Dinners bei Kerzenschein.
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Wobei der Ausgang dieses Liebesmoments nicht ganz gewiss scheint. Diese emotionale Mehrdeutigkeit zieht sich durch alle sechs Stücke dieser EP und transportiert damit ein zentrales Element der traditionellen Chansons sehr authentisch.
Denn diese Musik glänzt stets als Gratwanderer zwischen Lebensfreude und emotionaler Tragödie, wobei das auch als Grundlage authentischer Kunst per se dient.
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FAZIT: Liebhaber französischer Chansons dürften sich kaum daran stören, dass VERO NOUK keine gebürtige Französin ist. Denn auch als Deutsche ist die Musikerin in der Lage, das Gefühl dieses Liedguts perfekt einzufangen und authentisch wiederzugeben. Dass „Verronée“ darüber hinaus zu keiner Zeit zwanghaft konstruiert wirkt, macht diese EP zu einem angenehmen Begleiter für die kleine Auszeit im Alltag.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.01.2024
Roman Andor
Vero Nouk, Chrismo
Vero Nouk, Roman Andor
Roman Andor
Vero Nouk (Harfe), Roman Andor (Cello, Geige, Klarinette, Flöte, Tenorhorn, Soundeffekte)
Mosaik records
18:57
08.12.2023