VERTILIZAR bewegen sich auf ihrem Debüt „Leave It All Behind“ im Fahrwasser von Bands wie STAIND oder SHINEDOWN. Ab und an möchte man sogar meinen, ein paar kleine Referenzen an die Schwergewichte von KORN herauszuhören, aber das kann auch daran liegen, dass die Nu-Metal-Vorreiter im Segment des 'Alternative Metal' beinahe alles und jeden beeinflusst haben.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/MvjKSMMdfFA?si=spLv2A6naRmI0IoD" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
Aber auch ohne große Namen ins Feld zu führen, weiß die Band aus Österreich mit ihrer Musik zu überzeugen.
Die Produktion drückt und lässt die Songs im Schnittfeld von radiokompatiblem Rock und Metal moderner Prägung klar und mit reichlich Schmackes aus den Boxen tönen. So weit so unspektakulär.
Aber VERTILIZAR verstecken ein paar Asse im Ärmel. Da wäre einmal Sänger Oliver Zinobl, der eine angenehme Stimmfarbe mitbringt und sowohl in ruhigeren Gefilden („Weight Of Sorrow“) als auch in düsteren Nummern wie dem knackigen Ohrwurm-Opener „W.A.T.B.Y“ überzeugt.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/YeOZcnJOnsI?si=xUWONA9TKKQBz4t_" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
Im melancholischen Ohrwurm „Stand As One“ gibt’s sogar einige Gänsehautmomente zu entdecken, vorausgesetzt die Verschmelzung von breitenwirksamen Melodien sowie allgemeingültigen Themen um Durchhaltevermögen und Lebensmut sind einem nicht zuwider.
Müssten Referenzen an andere Künstler her, dann könnten auch Namen wie EMIL BULLS ins Blickfeld rücken. Zwar haben die Münchner in puncto Ohrwürmer aktuell noch die Nase vorne, aber VERTILIZAR sind ihnen durchaus auf den Fersen und bringen das Potenzial mit, die 90er-Jahre-Nu-Metal/Alternative Metal-Enthusiasten etwas mehr abzuholen.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Wpe-jyd9ano?si=iA0tphJhP3uUPjT0" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
Interessanterweise braucht gerade der härteste Song des Albums ein klein wenig Anlauf um dann aber umso direkter zu zünden.
„Push The Beast“ nähert sich nicht nur dank des Gitarrensolos dem Hartmetall an, sondern wirkt auch soundtechnisch aufgepumpt. Aber die druckvolle Produktion ist kein Makel, sorgt sie doch für glasklare Akzente der einzelnen Instrumente und verstärkt die Eingängigkeit der Songs.
<center><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/CA-U5QRPdPI?si=zt5IfkSsP8IylNOk" title="YouTube video player" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe></center>
FAZIT: VERTILIZAR überzeugen auf „Leave It All Behind“ als routinierte Modern-Metaller, die ihre Hausaufgaben gemacht haben. Inwieweit hier neue Akzente o.ä. gesetzt werden, ist daher unwichtig, denn die Musik hat griffige Ohrwurmqualitäten, wirkt aber doch nie verweichlicht. Damit machen die Österreicher auf ihrem Debüt eine ganze Menge richtig.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.02.2024
Florian Wacha
Oliver Zinhobl
Oliver Zinhobl, Lukas Eismayr
Thomas Buchinger
Labelservoices.at/Warner Music
40:49
09.02.2024