<img src="http://vg07.met.vgwort.de/na/ed2cdbb06c654fe4a69670d3c8fa1327" width="1" height="1" alt=""> "Suffer & Become" ist das zweite VITRIOL-Album in elf Jahren (zwei EP gab es im Lauf der Zeit ebenfalls), zuvor war die Band unter dem Banner Those Who Lie Beneath im christlichen (!) Deathcore-Milieu auf Rise Records (u.a. The Acacia Strain) unterwegs. Die neuen Songs setzen sicherlich die Linie des auf diesen Seiten begeistert aufgenommenen Vorgängers "To Bathe from the Throat of Cowardice" (2019) fort, obwohl die Stimmung beziehungsweise das übergreifende Feeling anders ist.
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… was gewiss auch mit der Auswechslung der halben Besetzung zusammenhängt, denn auf "Suffer & Become" sind erstmals Gorgasm-Drummer Matt Kilner und der ehemalige Atheist/The-Offering-Gitarrist Daniel Martinez zu hören. Stilistisch bleiben VITRIOL das Extremste, was Death Metal dieser Tage zwischen Cattle Decapitation, Hate Eternal oder Cryptopsy zu bieten hat - wohlgemerkt mit einer sehr eigenen Handschrift, die sich aus einer nichts weniger als abgefahrenen Gitarrenarbeit ergibt.
Jawohl, VITRIOL bleiben auch eine sehr technische Band, aber nicht nach dem Malen-nach-Zahlen-Prinzip virtuoser Angeber, sondern eher im Geist der Avantgarde von Gorguts oder Krallice mit einem oft recht vordergründigen sinfonischen Einschlag. Die Fülle an musikalischen Ereignissen ist Song für Song atemberaubend, doch versucht man nicht vergeblich, das manische Treiben unterm Kopfhörer nachzuvollziehen, sondern gibt sich ihm einfach mit Geist und ja, auch Körper hin, entfaltet es eine läuternde Wirkung.
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Ob die Band dies beabsichtigt, lediglich fiktiven Horror vertont oder eine überzeichnete Realität musikalisch darzustellen sucht, spielt eigentlich keine Rolle. "Suffer & Become" ist ein erschütterndes Kunstwerk, und einzelne Tracks hervorzuheben erscheint nahezu profan.
FAZIT: Der Bandname VITRIOL passt weiterhin wie der Vorschlaghammer auf die Schädeldecke - "Suffer & Become" setzt Maßstäbe in Sachen zielgerichteter Brutalität und Finsternis, weshalb spätestens jetzt, da die Songs der Nordwestamerikaner alptraumhaften Mini-Epen gleichen, kein Fan extremer (!) Musik an ihnen vorbeikommt.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.01.2024
Adam Roethlisberger
Kyle Rasmussen, Adam Roethlisberger
Kyle Rasmussen, Stephen Ellis
Matt Kilner
Century Media / Sony
47:29
26.01.2024