Ein bisschen Garage Rock, eine Prise Trash-Horror und eine gewisse Affinität zu Hillbilly-Sounds platzieren WOLFWOLFs „Totentanz“ irgendwo zwischen Punkrock und achtziger Jahre Gothic-Wave-Atmosphäre.
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Viele der Songs kommen minimalistisch daher. Der Rhythmus steht immer im Fokus, was eventuellem Bewegungsmangel schon mal entgegenwirkt. Stoische Tanznummern wie „Twenty One“ bringen aber einen unverkennbaren Ohrwurmcharakter mit, während der Rhythmus ebenso in die Beine fährt, wie es z.B. bei dem unheilvoll aufgekratzten Opener „Heidi Is Alive“ der Fall ist.
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Dabei versprüht das Album einen gewissen Geisterbahn-Charme, der in einem Stück wie „The Devil Knows“ gar an das düstere Western-Feeling von Filmen wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ gemahnt. Trotzdem schimmert in der Musik immer eine Art avantgardistische Stimmung durch.
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Daran sind in erster Linie augenscheinlich gegensätzliche Stimmungen verantwortlich, die nach einigen Durchläufen von „Totentanz“ aber doch ein logisches Bild ergeben.
Müsste ein Vergleich zur bildenden Kunst her, dann könnte WOLFWOLF hier auch der musikalische Versuch der Kreuzung eines Stilllebens und abstrakter Kunst attestiert werden.
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Denn die Musik gibt sich gerne unterschwellig nachdenklich mit manchem Hang zur verdrückten Träne (was u.a. von diversen Streichereinlagen untermauert wird), lässt aber genauso den ausgeflippten Hillbilly-Punker raushängen („Totentanz“).
Am Ende graben WOLFWOLF noch eine emotionale Grube und besingen die „Slaves Of The Universe“ mit Western-Sklaven-Gesang zu Totengräber-Gothic, was sowohl den Song- als auch den Albumtitel rechtfertigt.
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FAZIT: WOLFWOLFs „Totentanz“ ist ein spannender Ritt durch diverse Stimmungen, der seine Einflüsse nicht nur aus dem musikalischen Bereich bezieht, sondern auch manch bildliche Assoziation zu Western-Filmen oder Horror-Trash hervorruft. Trotz seiner vordergründigen Schroffheit offenbart das Album nach und nach eine Tiefe, die – einer gewissen Portion Zynismus sei Dank – aber nie schwerfällig wirkt. Dadurch klingt die Musik unterm Strich zugänglicher als zunächst gedacht.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.07.2024
Mr. Wolf, Lukas Speissegger
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Off Label Records
39:17
25.03.2024