Vorsicht vor ein wenig Verwechslungsgefahr: „Wonderland“ heißt das Album, nicht die Band, und es handelt es sich um kein nachgelassenes krautrockiges Fundstück aus den Zeiten, als Achim Reichel und Les Humphries zusammenspielten. Denn die britische Band WONDER 45 ist topaktuell und zelebriert Soul, der tatsächlich seelenvollen Art, der an die besten Motown- und Stax-Zeiten gemahnt und gleichzeitig, allein produktionstechnisch, in der Gegenwart fußt.
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Das klingt von Beginn an mitreißend, denn WONDER 45 haben ein Händchen für packende Melodien, die zu Herzen gehen, aber auch die Motorik anregen. Die Hammond-Orgel röhrt, die Gitarren sind funky und einen Hauch psychedelisch, die Bläser agieren mit wohlakzentuierter Schärfe, tragen die Songs abwechslungsreich, egal ob mit erhöhtem Tempo oder balladesk wie beim beseelten Titelsong und dem fabelhaften, rein instrumentalen „Intermission“.
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Ein swingender Höhepunkt des Albums, das ansonsten durch die beiden exzellent eingestimmten Vokalisten überzeugt. Das besitzt sowohl solistisch wie im Chor Feuer und Fülle, wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt. Keine Bespaßung aus dem Showroom, sondern eindringliche Musik voller Sinnlichkeit und Intensität.
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FAZIT: „Wonderland“ ist eines der stärksten Soul-Alben der letzten Jahre. WONDER 45 fühlen sich hörbar wohl im traditionsbewussten Soul, lassen aber auch andere Einflüsse bis hin zum Brit-Pop zu (mehr Paul Weller als OASIS – aber mit beidem kennt sich besonders Jess(ica) Greenfield bestens aus). Die Melodien sitzen, Power und Sentiment sind genau richtig verteilt, kurzum, ein Album für die vorderen Plätze der Jahrescharts.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.08.2024
Holley Gray
Jessica Greenfield, Gavin Conder
Ross Ewart
Steve Pringle
Chris Nickolls, Mark Claydon
Paul Jordanous (Trumpet), Matthew Mcnaugton (Tenor Saxophone) , Tom White (Trombone), Chris Rand (Baritone Sax)
BIG AC Records
40:18
31.05.2024