Die Norweger von AGABAS spielen laut eigenen Angaben Deathjazz und steigern sich in harten Ärger rein. Das Blumengesteck, welches das Frontcover von „Hard Anger“ ziert, entspricht also nicht zwingend der Musik auf diesem Album.
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Die explosive Mischung aus (un)melodischer Schrägheit von Gitarre und Saxofon, Mathcore-Brutalität und Death metallischer Wucht ist nichts für schwache Nerven und eignet sich noch viel weniger als Hintergrundbeschallung, während der Hörer im Begriff ist, sein morgendliches Marmeladencroissant zu genießen.
Stattdessen wüten sich die Musiker durch ein explosives Musikgemisch, das Zutatenzitate von Bands wie KVELERTAK, THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder auch MESHUGGAH (um mal ein paar mögliche Referenzen zu nennen) nach Herzenslust in den Mixer wirft und daraus einen ganz eigenen musikalischen Energy-Drink braut.
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Während anfangs Black metallische Avantgarde im Sound auftaucht, groovt „Jaevla menneske“, trotz schräg fiependem Saxofon unerwartet packend und kann durch eine aggressiv-punkige Aura begeistern, die sich im weiteren Verlauf des Albums immer wieder in die Songs einschleicht.
„La blodet flomme“ zerbröselt als (Grindcore-affines) Black Metal-Inferno (die Gitarren) sämtliche Blumenwiesen-Affinität unter dem Mühlstein drückender Wut, ehe „Se det for deg“ unerwartet geradlinig wütet.
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Dass zu psychopathischer Extrem-Musik auch getanzt werden kann, zeigen AGABAS mit „Vis meg alt“, das, trotz erneutem Grindcore-Teaser, unerwartet locker groovt. Ganz ohne (w)irres Saxofon-Solo geht es dann aber doch nicht. Im Grunde scheint die Formel von AGABAS mit der Zeit zwar ein wenig vorhersehbar, allerdings kontern die Musiker diesen Umstand damit, dass nichts an ihren Songs erwartbar oder konventionell klingt.
<br><center><iframe style="border: 0; width: 350px; height: 350px;" src="https://bandcamp.com/EmbeddedPlayer/album=3563954926/size=large/bgcol=ffffff/linkcol=0687f5/minimal=true/track=1229448222/transparent=true/" seamless><a href="https://agabas.bandcamp.com/album/hard-anger">Hard Anger von Agabas</a></iframe></center></br>
FAZIT: „Hard Anger“ bietet genau was der Titel verspricht, denn die Musik vermag mehr als einmal gehörig zu stressen. Lässt man sich aber auf dieses Experiment der norwegischen 'Deathjazzer' AGABAS ein, offenbart das Album mitunter eine nervenaufreibende Spannung, die einer akustischen Achterbahnfahrt gleicht. Unvorhersehbar, unkonventionell und wild. Der Reiz liegt im Nervenkitzel.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.06.2025
Eigenproduktion
36:32
13.06.2025