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Reviews

Blessings: Blodsträngen

Stil: Doom Metal, Sludge, Post-Hardcore, Noise-Rock

Cover: Blessings: Blodsträngen

Ohne eindeutig in eine Schublade zu passen klingen die Schweden BLESSINGS auf ihrem Drittwerk „Blodsträngen“ doch irgendwie bekannt. Ihren Post-Hardcore/Doom/Sludge/Noise-Hybrid peppt die Band bisweilen mit unerwarteten Industrial-Einschüben auf, wodurch Stücke wie „Raised on Graves“ eine kühl-feindselige Atmosphäre verbreiten, während sich ein Titel wie „Strings of Red“ als markige Riffkaskade präsentiert und u.a. durch den markanten Einsatz der Cowbell für rhythmischen Wiedererkennungswert sorgt.
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„Clean“ dagegen schleppt sich, einem Malstrom gleich, behäbig und schwer verdaulich voran. Gleichzeitig klingt das Stück spröde und erzeugt u.a. durch die klagende Stimme eine beklemmende Stimmung, die sich im leichtfüßigen „No Good Things“ fortsetzt.
Psycho-Pop im Hardcore-Gewand?
So ähnlich könnte der Ansatz zu diesem Stück gewesen sein, denn es groovt eher locker, ohne dass die zermürbende Qualität schwindet. Im Gegenteil: Das hohle Klopfen im Hintergrund erinnert an ein knöchernes Windspiel, womit auch die Atmosphäre der Musik passend visualisiert wird.
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„Allt Vi Kann Fe Är Upp“ klingt wie eine Hardcore-Version der Isländer SOLSTAFIR. Wirkt die Musik doch ähnlich karg und zugleich voller Anmut, während „Copper + Dirt“ als kurzweiliger Punk-versus-Sludge-Ausbruch den Exot auf „Blodsträngen“ markiert, ohne wie ein Fremdkörper zu wirken.
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Der schleifend-schmerzliche Abschluss „Through Veils of Glass and Silicia“ bündelt am Ende bekannte Post-Hardcore-Heavyness mit emotionaler Fragilität und gerät dadurch auch ein Stück weit prototypisch. Trotzdem funktioniert der Track als finale Katharsis hervorragend. Denn von verschleppter Qual, bis hin zu fragiler Entspannung bzw. Ausflucht bietet das Stück sämtliche Aufhänger, die in den Songs zuvor durchexerziert werden.
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FAZIT: BLESSINGS bieten auf „Blodsträngen“ musikalische Katharsis für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Das latent vorherrschende Chaos in der Musik macht das Album nicht immer direkt zugänglich, aber an vielen Stellen geben sich die Schweden doch offenherzig destruktiv und präsentieren Kollaps-Musik zum anfassen.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.10.2025

Tracklist

  1. Raised on Graves
  2. Strings of Red
  3. Clean
  4. No Good Things
  5. Allt Vi Kan Ge Är Upp
  6. Copper + Dirt
  7. Through Veils of Glass and Silicia

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Pelagic Records

  • Spieldauer

    41:28

  • Erscheinungsdatum

    01.08.2025

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