Nach der Veröffentlichung ihrer ersten EP <a href="http://www.musikreviews.de/reviews/2024/Dead-Bees-In-Bourbon/ShotNPleasures/" target="_blank" rel="nofollow">Shot’N’Pleasures</a> habe ich mich gefragt, in welche Richtung das Stilpendel der DEAD BEES IN BOURBON wohl bei ihrem ersten Longplayer ausschlägt. Die Antwort habe ich nun mit ihrem Album „Crystals“ bekommen: Weg vom fuzzigen Rock und Grunge und mehr hin zum Post Punk, Synthpop und Industrial mit leichtem Indie Rock Schmelz und vielen Klang- und Soundwänden.
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So werden wir in Synth-Soundburgen gehüllt von YEN ANETZBERGERs Stimme düster-theatralisch begrüßt und von stoischen Beats begleitet, in die tiefe Soundwelt der Band eingeführt, die sich im Opener „Quiet Pulse“ in einem leicht angerockten Refrain entlädt, den GARBAGE auch gerne geschrieben hätten. Und wie bei ihren amerikanischen Kollegen, bleiben die Songs trotz ihrer dunklen Atmosphäre, komplexen Texturen und stilistischen Vielfalt allesamt in den Gehörgängen hängen.
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Mit „Pleasures“ darf auch mal ein Discobeat ran, der von riffenden Gitarren abgelöst und abermals in einen Synthteppich mit viel Echo und Pathos eingewoben wird. In „Rooftops Of Zion“ bekommt die Gitarre die Gelegenheit zu beweisen, dass sie auch Metal kann und treibt so mit den polternden Drums die Nummer nach vorne, bis mit „Songs From The Abyss“ einige Gänge zurückgeschaltet wird und das Klavier die Kontrolle übernimmt. Und auch, wenn die Gitarren wie in „Fire“ hier und da mal fuzzig-düster ran darf, bleiben die breiten und wabernden Synthsounds die Konstante in allen Songs, so auch wenn es wie in „Awawking“ nach ANNE CLARKE klingt.
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FAZIT: Die DEAD BEES IN BOURBON überzeugen auf ihrem ersten Longplayer „Crystals“ durch stilistische Vielfalt im Spannungsfeld zwischen Synth-Pop und Post Punk. Tiefe Vocals treffen auf breite Synth-Soundburgen, fein begleitet von riffenden Gitarren, mit viel Pathos und Gespür für geschmackvolle Arrangements und Kompositionen jenseits des Mainstreams. Aber nicht weit genug weg, dass es nicht ein breites Publikum erfreuen könnte.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.10.2025
Ingo Hannen
Yen Anetzberger
Arndt Bander
Ingo Hannen
Ben Overmann
Echozone
45:31
10.10.2025